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PDF-Datei - Religiosophie

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ihretwegen in die Haare geraten. Auch in solchen Situationen ist das Eingreifen Gottes<br />

vonnöten, um negative Empfindungen erst gar nicht entstehen zu lassen.<br />

Wie das Leben der Seelen im einzelnen verläuft, nachdem sie sich für ihr Verhalten im<br />

irdischen Leben vor Gott verantwortet haben, und wie Gott die Harmonie (die<br />

tranquilitas animae, um mit Seneca zu sprechen) herstellt, dazu würde ich wieder in<br />

Anlehnung an Jaspers sagen:<br />

30<br />

„Das Leben nach dem Tode und dem göttlichen Gericht ist nicht, was immer wir uns vor<br />

Augen stellen.“ Es bleibt jedoch die Aussage eines Lebens in vollständiger Harmonie.<br />

(51) Vom Jenseits wieder zurück zum irdischen Leben. Der 10. Glaubensgrundsatz<br />

schließt aus, dass die hier vorgetragene Religion in die Niederungen einer Religion des<br />

Ich abgleitet. Gott weiß, was er will und handelt danach. Er hat den vollen Durchblick,<br />

begeht keine Denkfehler, übersieht nichts bei seinen Entscheidungen. Es gibt nichts, auf<br />

das wir ihn aufmerksam machen müssten. Unsere Wünsche kennt er im Voraus. Aus all<br />

diesen Gründen sind Sühne, Opfer und Gebet obsolet, jedenfalls zur Beeinflussung<br />

seines Willens. Gebete sind aber auch als Lobpreisungen obsolet. Gott kennt seine Größe<br />

besser als wir, er benötigt keine Streicheleinheiten seitens seiner Geschöpfe.<br />

Namensgebung<br />

(52) Mit den vorstehenden Ausführungen habe ich meine Lebensauffassung als<br />

Grundlage meiner Religion dargestellt. Da philosophisch begründet zähle ich sie zu den<br />

Religionen der Erkenntnis. Wenn ich ihr einen Namen geben sollte (der ersten<br />

Alternative, die nicht von der Existenz eines Gottes ausgeht), würde ich sie Natürliche<br />

Religion nennen, zum einen weil sie das, was Hellinger als natürliche Religion<br />

bezeichnet, als einen der Bausteine und Denkansätze beinhaltet, zum anderen weil sich<br />

die Goldene Regel als Fundament meiner ethischen Grundsätze ebenfalls aus<br />

allgemeinen menschlichen Erfahrungen ergibt und weil auch das Streben nach einem<br />

bejahenswerten Leben als etwas Natürliches betrachtet werden kann. Für diese<br />

Namensgebung spricht ferner, dass bei der hier als Grundlage der Religion<br />

vorgetragenen Lebensauffassung in Ermangelung eines Schöpfergottes die Natur die<br />

höchste Gewalt darstellt, die alle Entwicklungen steuert.<br />

Religionsrating<br />

(53) Meine Definition des Begriffs Religion bringt es mit sich, dass Religionen bewertet<br />

werden müssen. Sie können gut oder schlecht sein. Sie müssen sich unter ethischen<br />

Gesichtspunkten einem Rating unterwerfen. Hierzu ein Beispiel:<br />

Die Lebensauffassung eines angenommenen Menschen umfasse folgende Grundsätze:<br />

Übernatürliche Glaubensgrundsätze<br />

Gott liebt starke Menschen. Schwachen Menschen hat er die Aufgabe zugewiesen, den<br />

starken zu dienen.<br />

Natürliche Glaubensgrundsätze<br />

Der Sinn des Lebens besteht darin, nach Stärke, Macht und Besitztümern zu streben.<br />

Schwächere wollen unterworfen und ausgebeutet werden.

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