03.09.2013 Aufrufe

PDF-Datei - Religiosophie

PDF-Datei - Religiosophie

PDF-Datei - Religiosophie

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

8<br />

hätte er dem Moses Gesetzestafeln mitgeben können aus einem auf der Erde und auch<br />

sonst im Universum nicht vorkommenden Material, graviert in einer auch mit heutiger<br />

Technik nicht nachahmbaren Weise. Diesen hätte er die Eigenschaft der Unverlierbarkeit<br />

und Unzerstörbarkeit beilegen können. In Anknüpfung an die Darstellung der<br />

angeblichen Himmelfahrt Christi im NT, an deren Anschluss ein jeder einen Engel in<br />

seiner Sprache reden gehört haben soll, hätten die Tafeln die weitere Eigenschaft haben<br />

können, dass sie –auch heute noch- ein jeder in seiner Sprache mit den dazugehörigen<br />

Schriftzeichen lesen könnte, eine Kleinigkeit für einen allmächtigen Gott. Moses hat sich<br />

nicht einmal bemüht, auch nur den kleinsten Beleg für seine angebliche<br />

Gottesbegegnung vorzuweisen, von einem belastbaren Beweis gar nicht zu reden. Er hat<br />

die vermeintliche Offenbarung lediglich behauptet und leichtgläubige Anhänger<br />

gefunden. Genau so hielt es Mohammed mit seinen angeblichen Offenbarungen durch<br />

den Erzengel Gabriel oder Allah selbst, darunter auch Offenbarungen, die allein ihm<br />

persönlich zu Gute kamen: „Er verliebte sich in Aischa, die neunjährige Tochter seines<br />

besten Freundes. Ihr Vater sagte `Warte doch bitte, bis sie in der Pubertät ist´, doch<br />

was geschieht? Er bekommt von Allah die Botschaft, dass sich Aischa für Mohammed<br />

bereit machen soll.“ (Ayaan Hirsi Ali, Ich klage an, S. 80) Smith will von einem Engel auf<br />

goldenen Tafeln das Buch Mormon überreicht bekommen haben, als letzte und<br />

endgültige Offenbarung. Dieses hatte übrigens bereits Mohammed für sich in Anspruch<br />

genommen. Unglücklicherweise hat er nach Fertigung einer Übersetzung vom<br />

Ägyptischen ins Englische die Tafeln dem Engel wieder zurückgegeben. Er hätte sie ja<br />

leicht vorher der Öffentlichkeit präsentieren, sie von Ägyptologen untersuchen lassen<br />

und die Rückgabe an den Engel unter Zeugen vornehmen können. Hier wurde eine<br />

grandiose Gelegenheit für einen echten Gottesbeweis, dazu noch in der Neuzeit, vertan,<br />

zu dumm aber auch.<br />

(11) Die Behauptung einer Offenbarung ist also nur ein geschicktes Marketingargument<br />

zur besseren Verbreitung der Religionen, die sich die „Offenbarer“ ausgedacht haben.<br />

Das selbe gilt für das „Sola-fide-Argument“, wonach nur derjenige die ewige Seligkeit<br />

erlangen könne, der exakt das glaubt, was die Begründer der jeweiligen Religionen bzw.<br />

die nachfolgenden Funktionäre zu glauben vorgeben. Gute Werke allein reichen nicht<br />

aus. Durch Angst Machen sollen also Anhänger bei der Stange gehalten und neue<br />

gewonnen werden. Dieses spricht nicht gerade für die Überzeugungskraft dieser<br />

Religionen.<br />

(12) Die Lehre des „Offenbarers“ muss nicht schlecht sein, sie könnte in ihren<br />

grundsätzlichen Aussagen (zufällig) sogar wahr sein. Dennoch bliebe sie mit dem Makel<br />

behaftet, dass sie auf unredliche Weise in den Handel gebracht wurde. Offensichtlich<br />

messen die heutigen Repräsentanten der Offenbarungsreligionen ihren Lehren aus sich<br />

heraus so wenig Überzeugungskraft zu, dass sie deren Zusammenbruch befürchten,<br />

wenn sie die beschriebenen zweifelhaften Umstände ihrer Entstehung heute kundtun<br />

und eindeutig klarstellen würden, dass ihre Religionen nicht göttlichen sondern<br />

menschlichen Ursprungs sind und dass sie demzufolge in jeder Hinsicht abänderbar sind<br />

–durch die Repräsentanten dieser Religionen, aber für sich selbst auch durch jeden<br />

Menschen, der auf der Suche nach einer ihm gemäßen Religion ist- und vor allem keinen<br />

Raum für Orthodoxie und Fundamentalismus bieten. Geschähe dieses aber dennoch und<br />

würden die Religionsfunktionäre im Zuge dieses Eingeständnisses auf jede weitere<br />

Propaganda (Missionierung) und auch auf jede weitere Machtausübung verzichten, was<br />

auch die Abschaffung der sog. Gottesstaaten und die Entfernung ausschließlich religiös-

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!