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Persönliche Schutzausrüstung im Schneesport – Erhebung ... - BfU

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82 Diskussion<br />

• Die Anzahl <strong>Schneesport</strong>tage pro Jahr sowie die Anzahl Wintersaisons, während denen Schnee-<br />

sport betrieben wurde, haben einen unbedeutenden Einfluss auf das Helmtragen. Erfahrung ist<br />

demnach keine Garantie für mehr Einsicht bezüglich des Helmtragens. Personen, die schon<br />

viele <strong>Schneesport</strong>saisons verzeichnen können, haben oft schon ein fortgeschrittenes Alter. Ein<br />

grosser Teil davon fährt schon jahrelang ohne Helm und wird dies wohl auch nicht mehr än-<br />

dern, obwohl dafür kein schlagkräftiger Grund genannt werden kann. Fehlende Flexibilität oder<br />

auch fehlender Mut für eine Veränderung könnten zu diesem Verhalten führen.<br />

• Der Einfluss der Sprachregion auf das Helmtragen ist nicht wesentlich. Der in der bivariaten<br />

Analyse noch signifikante Unterschied lässt sich damit erklären, dass Faktoren wie Geschlecht<br />

und Alter, welche das Helmtragen beeinflussen, in den verschiedenen <strong>Schneesport</strong>regionen sehr<br />

unterschiedlich verteilt sind.<br />

Die in der multivariaten Analyse identifizierten Prädiktoren führen zu folgenden Interpretationen:<br />

• Bei männlichen <strong>Schneesport</strong>lern ist die Wahrscheinlichkeit einen Helm zu tragen signifikant höher.<br />

• Je jünger eine Person ist, desto grösser ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie einen Helm trägt.<br />

Mögliche Gründe für dieses Resultat wurden in Kapitel VII.2.1, S. 79, bereits besprochen.<br />

• Die Einstellung ist der wichtigste Prädiktor für das Helmtragen. Signifikant mehr Nicht-Helmträger<br />

als Helmträger glauben, dass ein Helm unbequem oder eher unbequem ist und dass er einem<br />

das Gefühl von Freiheit n<strong>im</strong>mt. Die multivariate Analyse zeigt, dass die Wahrscheinlichkeit<br />

einen Helm zu tragen zwölf Mal höher ist, wenn der Helm nicht als unbequem eingestuft<br />

wird. Wahrscheinlich haben die meisten Nicht-Helmträger noch nie einen Helm getragen und<br />

die Aussagen beruhen mehrheitlich auf einem Vorurteil. Gleichzeitig dürfte diese Aussage den<br />

Nicht-Helmträgern auch als Rechtfertigung für das Nicht-Tragen des Helms dienen.<br />

• Eine extreme Ablehnung der Aussage, der Helm sei bei vorsichtiger Fahrweise nicht notwendig,<br />

geht mit einer erhöhten Tragquote einher. <strong>Schneesport</strong>ler, die diese Aussage für richtig halten,<br />

denken, das Risiko einer Kopfverletzung durch ein angepasstes Fahrverhalten auf ein Min<strong>im</strong>um<br />

reduzieren zu können. Es wird wenig beachtet, dass auch be<strong>im</strong> langsamen und kontrollierten<br />

Fahren ein Sturz mit Kopfverletzung möglich ist. Auch das Risiko einer Kollision wird offenbar<br />

wenig in Betracht gezogen.<br />

• Die multivariate Analyse zeigt, dass durch Unfallerfahrung <strong>im</strong> vergangenen Jahr und durch die<br />

Angst, sich be<strong>im</strong> <strong>Schneesport</strong> am Kopf zu verletzen, die Wahrscheinlichkeit einen Helm zu tragen<br />

signifikant höher ist. Es könnte sein, dass Personen mit Unfallerfahrung die vorhandenen<br />

Risiken besser einschätzen können und deshalb eher zum Helmtragen veranlasst werden. Zudem<br />

kann durch den Schutz eine erneute Verletzung verhindert werden.<br />

• Eine bedeutende Rolle spielt die Wahrnehmung des Risikos. Personen mit grösserer Angst tragen<br />

mit höherer Wahrscheinlichkeit einen Helm, als solche, die ihre persönliche Gefährdung als

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