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Persönliche Schutzausrüstung im Schneesport – Erhebung ... - BfU

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86 Diskussion<br />

• Der Zweifel an der Schutzwirkung scheint nicht ursächlich mit dem Nicht-Tragen eines Handgelenkschutzes<br />

verbunden zu sein. Dementsprechend kann durch das blosse Aufzeigen der Tatsache,<br />

dass ein Schutz Handgelenkverletzungen vermeiden hilft, die Tragquote nicht erhöht<br />

werden.<br />

• Die Fahrmotive „Lernen“, „Fahren um Sport zu treiben“ und „Fahren um an der frischen Luft<br />

zu sein“ beeinflussen die Tragquote des Handgelenkschutzes nicht entscheidend. Im Gegensatz<br />

zu den Gründen für das Helmtragen ist das Fahrmotiv „Lernen“ hier also unbedeutend. Das<br />

könnte damit begründet werden, dass fortgeschrittene Snowboardfahrer signifikant die höchste<br />

Tragquote haben. Bei den Fortgeschrittenen spielt das Lernen, <strong>im</strong> Gegensatz zu den Anfängern<br />

und den Könnern, eine untergeordnete Rolle.<br />

Die in der multivariaten Analyse identifizierten Prädiktoren führen zu folgenden Interpretationen:<br />

• Alter und Fahrniveau sind signifikante Prädiktoren. Bei beiden besteht jedoch keine „Dosis-Wirkung-<br />

Beziehung“. Jüngere und ältere Personen haben ungefähr eine doppelte Wahrscheinlichkeit einen<br />

Handgelenkschutz zu tragen. Fortgeschrittene haben zudem eine höhere Tragwahrscheinlichkeit<br />

als Anfänger und Könner. Dies ergibt in beiden Fällen tendenziell einen U-förmigen Zusammenhang.<br />

Aber aufgrund der sich überschneidenden Konfidenzintervalle der Variablenkategorien kann<br />

keine eindeutige Interpretation vorgenommen werden. Die Analyse zeigt zwar, dass das Alter<br />

ein wichtiger Einflussfaktor ist, es ist jedoch nicht eindeutig, welche Alterskategorie wo steht.<br />

• Die Einstellung ist ein wichtiger Prädiktor für das Tragen eines Schutzes. Die Wahrscheinlichkeit,<br />

einen Handgelenkschutz zu tragen, ist fast zehn Mal höher, wenn er nicht als unbequem<br />

eingeschätzt wird. Es ist dementsprechend wichtig, dass ein Handgelenkschutz bequem konstruiert<br />

ist und die <strong>Schneesport</strong>ler auch davon überzeugt werden können.<br />

• Die Einstellung, bei vorsichtigem Fahren keinen Schutz zu benötigen, beeinflusst die Tragquote<br />

negativ. Die Meinung, keinen Schutz zu benötigen, scheint bei einem grossen Teil der <strong>Schneesport</strong>ler<br />

noch relativ stark verankert zu sein. Sie haben das Gefühl, sich selbst, den Fahrstil und<br />

die Umwelt so weit <strong>im</strong> Griff zu haben, dass das Verletzungsrisiko auf ein Min<strong>im</strong>um reduziert<br />

werden kann.<br />

• Eine Unfallerfahrung <strong>im</strong> letzten Jahr geht mit einer erhöhten Tragquote einher. Wahrscheinlich<br />

fördert ein Unfall die Einsicht, dass das Tragen eines Schutzes in jeder Situation sinnvoll ist.

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