Persönliche Schutzausrüstung im Schneesport – Erhebung ... - BfU
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Einleitung und Zielsetzung 3<br />
I. EINLEITUNG UND ZIELSETZUNG<br />
Die bfu und andere Partner in der Unfallprävention unternehmen seit vielen Jahren grosse An-<br />
strengungen, um die hohe Zahl der <strong>Schneesport</strong>unfälle zu reduzieren. Obwohl die Unfallzahl in den<br />
letzten Jahren gesunken ist, existiert <strong>im</strong>mer noch grosser Handlungsbedarf. Gerade deshalb ist es<br />
wichtig, vorerst abzuklären, bei welchen Massnahmen das Potenzial zur Reduzierung der Unfallzahlen<br />
am grössten ist, damit die Mittel, die für die Prävention zur Verfügung stehen, opt<strong>im</strong>al genutzt<br />
werden können.<br />
Die bfu hat sich in einer dreiteiligen Forschungsstudie zum Ziel gesetzt, die Wirkung der persönlichen<br />
<strong>Schutzausrüstung</strong> zu untersuchen, darzustellen, welche Anforderungen ein Helm für die<br />
<strong>Schneesport</strong>ler oder ein Handgelenkschutz für das Snowboardfahren zu erfüllen haben, welches die<br />
Häufigkeit des Tragens von Schutzartikeln ist und welches die Gründe für das Tragen respektive<br />
Nicht-Tragen der persönlichen <strong>Schutzausrüstung</strong> sind. Zudem soll dargestellt werden, ob die Bedeutung<br />
des Tragens der persönlichen <strong>Schutzausrüstung</strong> in der Ausbildung von Leitern, die den<br />
Sportlerinnen und Sportlern <strong>Schneesport</strong>unterricht erteilen, zum Tragen kommt.<br />
Im ersten Teil der Studie konnte dargestellt werden, dass ein Skihelm Ski- und Snowboardfahrende<br />
wirkungsvoll vor Verletzungen schützen kann, ohne dass die Gefahr besteht, dass wegen dem<br />
Tragen des Helms <strong>Schneesport</strong>ler andere Körperteile, z. B. den Nacken, häufiger verletzen als die<br />
Nicht-Träger (Brügger, 2004). Neuere Arbeiten zeigen, dass <strong>Schneesport</strong>ler, die sich mit einem<br />
Helm vor Verletzungen schützen, kein gesteigertes Risikoverhalten in Form von höheren gefahrenen<br />
Geschwindigkeiten zeigen oder sich schwierigeren fahrtechnischen Anforderungen aussetzen.<br />
Ein opt<strong>im</strong>al konstruierter Handgelenkschutz kann Snowboardfahrende beinahe ausnahmslos vor<br />
Verletzungen des Handgelenkes schützen, auch hier ohne dass ein zusätzliches Risiko z. B. für den<br />
Unterarm in Kauf genommen werden muss.<br />
In der Pilotstudie „Aspekte der Unfallprävention in der <strong>Schneesport</strong>ausbildung“ (Brügger, Sulc,<br />
Walter & Schild, 2005), die als dritter Teil der Gesamtstudie gilt, konnte gezeigt werden, dass<br />
Ausbildner zwar grösstenteils von der Wirkung von Schutzartikeln überzeugt sind. Indem sie selber<br />
die Schutzartikel jedoch oft nicht tragen, wirken sie nicht als gute Vorbilder. Zudem zeigte die<br />
Analyse der Lehrmittel, die aktuell in der <strong>Schneesport</strong>ausbildung zum Einsatz kommen, dass das<br />
Thema Unfallprävention, insbesondere der Aspekt ‚Bedeutung der persönlichen <strong>Schutzausrüstung</strong>’,<br />
ungenügend abgedeckt wird. Es besteht ein akuter Bedarf an einem Lehrmittel, dass die Thematik<br />
Unfallprävention ganzheitlich und didaktisch gut aufgearbeitet vermittelt.