Persönliche Schutzausrüstung im Schneesport – Erhebung ... - BfU

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3. Handgelenkschutz tragen
3.1 Häufigkeit des Tragens
Die folgenden Interpretationen beziehen sich nur auf Snowboardfahrer.
Die Handgelenkschutz-Tragquote beträgt 36.9 %. Beim Inline-Skating lag sie im Jahr 2002 in der
Schweiz bei 59.1 % (Brügger & Hubacher, 2003). Sie ist also in diesem Sportbereich deutlich
höher. Es ist vorstellbar, dass die Notwendigkeit eines Handgelenkschutzes beim Inline-Skating
offensichtlicher ist, da sie zusätzlich noch vor Schürfungen schützt.
Ein Handgelenkschutz wird deutlich häufiger getragen als ein Helm. Das könnte daran liegen, dass
ein Helm eine wesentlich grössere Investition darstellt als ein Handgelenkschutz. Zudem ist ein
Handgelenkschutz oft schon in den Handschuhen integriert und wird deshalb, teilweise auch unbewusst,
gleich mit dem Handschuh gekauft. Einen Helm zu kaufen benötigt hingegen eine feste Absicht.
Ein weiterer Grund könnte sein, dass Helme sichtbar sind und somit das Aussehen beeinflussen,
was beim Handgelenkschutz nicht der Fall ist. Schmerzen in Hand, Handgelenk oder Unterarm,
die durch wiederholte Stürze verursacht werden, können Schneesportler zum Kauf eines Handgelenkschutzes
veranlassen. Eine vergleichbare „Schmerzerfahrung“ am Kopf fehlt normalerweise.
Dies könnte ein weiterer Grund für die tiefere Helmtragquote sein.
Snowboardfahrerinnen tragen etwas häufiger einen Handgelenkschutz als Snowboardfahrer. Der
Unterschied ist aber so gering, dass sich daraus keine Schlüsse ziehen lassen.
Bei den Snowboardfahrern der Altersklassen II und III (18- bis 45-Jährige) ist die Häufigkeit für
das Tragens eines Handgelenkschutzes am kleinsten. Dies ist wahrscheinlich darauf zurückzuführen,
dass sich Personen in diesen Segmenten am meisten als Könner einschätzen. Diese haben
eventuell das Gefühl, mit der richtigen Sturztechnik und einer gut trainierten Muskulatur könne
eine Verletzung ausgeschlossen werden.
Fortgeschrittene Snowboardfahrer tragen häufiger einen Handgelenkschutz als Anfänger und Könner.
Bemerkenswert ist der Unterschied in den Begründungen. 25.0 % der Anfänger sagen, sie hätten
noch nie daran gedacht einen zu tragen. Bei den Könnern sind es hingegen nur 9.0 %. Könner
kennen sich mit Snowboardmaterial und Ausrüstungen wahrscheinlich besser aus als Anfänger. Sie
wissen dementsprechend, dass es einen Handgelenkschutz gibt, ziehen dessen Gebrauch aber
aufgrund anderer Aspekte nicht in Betracht. Anfängern fehlen wahrscheinlich eher Informationen
über mögliche Schutzausrüstungen und deren Nutzen. Das könnte dazu führen, dass sie gar nicht
daran denken, einen Handgelenkschutz zu benutzen.