Persönliche Schutzausrüstung im Schneesport – Erhebung ... - BfU
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88 Schlussfolgerungen und Empfehlungen<br />
VIII. Schlussfolgerungen und Empfehlungen<br />
1. Helm tragen<br />
Die ermittelte Helmtragquote beträgt 14.5 %. Bei den Snowboardfahrern tragen 19.8 % einen<br />
Helm, bei den Skifahrern 13.0 %.<br />
Die Helmtragquote ist <strong>im</strong>mer noch relativ niedrig und bezüglich Alter und Fahrniveau sehr unausgeglichen.<br />
Sie ist nirgends so gross, dass auf eine Förderung verzichtet werden kann. Es ist also<br />
richtig, mit zukünftigen Präventionsmassnahmen alle Gruppen anzusprechen. Zusätzlich sind zielgruppenorientierte<br />
Programme in Betracht zu ziehen. Eine gezielte Förderung der Helmakzeptanz<br />
bei den Erwachsenen der Altersklassen III<strong>–</strong>V (über 25-Jährige) wäre beispielsweise sinnvoll.<br />
Die Einstellung bezüglich des Helms hat einen bedeutenden Einfluss auf die Tragwahrscheinlichkeit.<br />
Vor allem die Einstellung bezüglich des Tragkomforts ist ein wichtiger Faktor. Die <strong>Schneesport</strong>ler<br />
müssen davon überzeugt werden, dass ein Helm, wenn er passt, bequem ist. Obwohl der<br />
Tragkomfort ein signifikanter Einflussfaktor ist, sind Gründe wie „schwitzen“ und „nicht praktisch<br />
sein“ keine Prädiktoren für das Nicht-Tragen eines Schutzes. Eine Möglichkeit wäre, Helme direkt<br />
auf der Piste testen zu lassen. Ein Helmtesttag könnte mit einem Ski- oder Snowboardtesttag kombiniert<br />
werden. Eine solche Kampagne sollte Überzeugungsarbeit leisten, damit die Einschränkungen<br />
der Freiheit zu Gunsten der Sicherheit angenommen werden.<br />
Die Einstellung, bei vorsichtiger Fahrweise keinen Helm zu benötigen, ist bei einem grossen Teil<br />
der <strong>Schneesport</strong>ler stark verankert. Sie sollten deshalb davon überzeugt werden, dass ein Unfall nur<br />
begrenzt durch Anpassen des eigenen Verhaltens verhindert werden kann.<br />
Die Gefahr einer Kopfverletzung wird von den <strong>Schneesport</strong>lern als eher klein bewertet. Es gilt also,<br />
in Kampagnen zum Helmtragen die Risikowahrnehmung zu schärfen. Umfassende Informationen<br />
bezüglich Unfall- und Verletzungsrisiken wären demnach sinnvoll. Zusätzlich sollte eine realistische<br />
Wahrnehmung der persönlichen Fahrkompetenz entwickelt werden.<br />
Dem Helmtragen wird noch verhältnismässig wenig Beachtung geschenkt. Einer der Hauptgründe<br />
für das Nicht-Tragen ist „nicht daran denken“. An diesem Punkt muss angesetzt werden. Von<br />
zentraler Bedeutung ist die Sensibilisierung der <strong>Schneesport</strong>ler für die Schutzmöglichkeit. Das<br />
heisst, an der bestehenden Kampagne der bfu „Enjoy sport <strong>–</strong> protect yourself“ soll festgehalten<br />
werden.