02.10.2013 Aufrufe

Persönliche Schutzausrüstung im Schneesport – Erhebung ... - BfU

Persönliche Schutzausrüstung im Schneesport – Erhebung ... - BfU

Persönliche Schutzausrüstung im Schneesport – Erhebung ... - BfU

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

90 Schlussfolgerungen und Empfehlungen<br />

2. Handgelenkschutz tragen<br />

Die Schlussfolgerungen beziehen sich nur auf Snowboardfahrer.<br />

Der Handgelenkschutz ist der am häufigsten getragene Schutz. Die Tragquote ist mit 36.9 % auch<br />

schon relativ hoch. Es sind aber noch Defizite <strong>im</strong> Wissen um seine Funktion zu beheben.<br />

Anfänger haben ein erhöhtes Risiko für Handgelenkverletzungen. Die am meisten gefährdete<br />

Gruppe der Anfänger hat aber paradoxerweise die geringste Tragquote. Von Anfängern wird der<br />

Grund „habe noch nie daran gedacht“ für das Nicht-Tragen eindeutig am häufigsten genannt. Da<br />

herrscht eine Informationslücke, die angegangen werden muss. Eine Möglichkeit wäre die Zusammenarbeit<br />

mit Snowboardschulen. Es sollte vor allem in Anfängerklassen über die Möglichkeit des<br />

Schutzes informiert werden und eventuell die Möglichkeit bestehen, einen solchen für einen Tag zu<br />

testen. Zusätzlich sollten die Snowboardfahrer allgemein für das Tragen eines Handgelenkschutzes<br />

sensibilisiert werden, beispielsweise mit einer Plakatkampagne.<br />

Die Einstellung hat einen bedeutenden Einfluss auf die Tragwahrscheinlichkeit. Die Argumente,<br />

keinen Schutz zu brauchen und so vorsichtig zu fahren, dass keine Stütze notwendig ist, sind noch<br />

weit verbreitet. Durch Informationen <strong>im</strong> <strong>Schneesport</strong>gebiet könnten die <strong>Schneesport</strong>ler direkt vor<br />

Ort auf die bestehenden Risiken aufmerksam gemacht und auf die Zweckmässigkeit der Handgelenkschützer<br />

hingewiesen werden.<br />

Die Meinung bezüglich des Tragkomforts ist zentral und beeinflusst das Tragverhalten bedeutend.<br />

Snowboardfahrende müssen deshalb davon überzeugt werden, dass ein Handgelenkschutz nicht unbequem<br />

sein muss, wenn er passt. Wichtig ist, dass verschiedene Formen konstruiert werden, damit<br />

jede Person einen passenden und bequemen Schutz findet.<br />

Die durchgeführten, statistischen Analysen haben ergeben, dass das Tragverhalten nicht unmittelbar<br />

von der Überzeugung der Sporttreibenden best<strong>im</strong>mt wird, ob der Schutz wirksam sei oder<br />

nicht. Dies hängt wohl damit zusammen, dass die Überzeugung bezüglich der Schutzwirkung eine<br />

wichtige Grundvoraussetzung, aber keine hinreichende Bedingung für das Tragen eines Handgelenkschutzes<br />

darstellt. Dementsprechend ist es <strong>im</strong> Rahmen der Präventionsarbeit sinnvoll, der<br />

subjektiven Wirksamkeitseinschätzung der Leute Beachtung zu schenken. Die Meinung, dass ein<br />

Handgelenkschutz nichts nützt oder gar schaden kann, ist relativ weit verbreitet. Dieser Unsicherheit<br />

sollte mit gezielten Informationen aus Fachkreisen begegnet werden.<br />

Die Vielfalt verschiedener Protektoren auf dem Markt kann die Käuferschaft stark verunsichern<br />

oder sogar vom Kauf abhalten. Zudem haben einige Handgelenkstützen keine opt<strong>im</strong>ale Schutzwirkung.<br />

Eine Euro-Norm, wie sie für Skihelme existiert, wäre deshalb sinnvoll, um den Kauf<br />

eines geeigneten, den Qualitätsanforderungen entsprechenden Handgelenkschutzes zu erleichtern.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!