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21<br />

wird keinen Beitrag zur Bekämpfung von Armut und Hunger in der Dritten<br />

Welt leisten. Die Zahl der Hungernden vor allem in Afrika und Südasien wird<br />

sich offenbar vorerst nicht verringern - es sei keine Trendwende in Sicht.<br />

Insgesamt seien nach den letzten Zahlen der Welternährungsorganisation<br />

FAO 798 Millionen Menschen in Entwicklungsländern unterernährt. Eher<br />

bedroht der Verlust der biologischen Vielfalt die Ernährungssicherung in den<br />

Entwicklungsländern, so die Welthungerhilfe. Im vergangenen Jahrhundert<br />

sind drei Viertel der genetischen Vielfalt verloren gegangen. Hoch gezüchtete<br />

Pflanzenarten haben zahlreiche einheimische Sorten verdrängt. Die neuen<br />

Sorten sind zwar ertragreicher, aber anfälliger für Krankheiten und<br />

klimatische Schwankungen, außerdem können die Bauern kein Saatgut für<br />

sich ziehen. Für Kleinbauern hingegen sei die Vielfalt der traditionellen Sorten<br />

lebensnotwendig. Gut fundierte, empirische Studien der letzten Jahre zeigen,<br />

dass gerade die nachhaltige Landwirtschaft, der Einsatz traditioneller<br />

Anbauverfahren und alter standortgerechter Nutzpflanzen enorme Potenziale<br />

für Entwicklungsländer birgt.<br />

Alle GVO, die bisher auf dem Markt kamen, sind auf die Monokulturen der<br />

Landwirtschaft in den reichen Ländern des Nordens zugeschnitten, nicht auf<br />

die regionalen Bedürfnisse der armen Länder des Südens. Kein Wunder,<br />

Kaufkraft kann nur dort abgeschöpft werden, wo sie vorhanden ist.<br />

Hunger könnte in der Welt längst gebannt sein. So ist für die letzten<br />

Jahrzehnte im Vergleich zum Bevölkerungswachstum eine schneller<br />

wachsende Primärproduktion in der Welt zu verzeichnen. Bei gleich<br />

bleibender bzw. abnehmender Ackerfläche hat sich die Erntemenge bei<br />

Getreide seit 1960 verdoppelt. Doch warum werden Butter- und Fleischberge,<br />

Milchseen und Getreidevorräte nicht bereits zur Abwendung von Hunger<br />

genutzt? Wieso werden spanische Orangen und griechische Oliven auf dem<br />

Meer verklappt oder toskanische Weintrauben und deutsche Äpfel<br />

kompostiert? An den Hungernden lässt sich nichts verdienen, das ist der<br />

wahre Grund. Warum soll mittels Gentechnik noch mehr Lebensmittel<br />

produziert werden, wenn die Ernte nicht verteilt werden kann? Auch für die zu<br />

erwartende Weltbevölkerung im 21. Jahrhundert könnte in Nahrungsenergie<br />

gemessen, bedarfsgerecht in Qualität und Quantität produziert werden. Aber<br />

nicht ein mal mit dem technischen Fortschritt bei den pflanzlichen<br />

Kultursorten und „Industrietierrassen“ durch die so genannte „grüne<br />

Revolution“ in den Industrieländern konnte den Hungernden geholfen werden<br />

– wie soll die grüne Gentechnik dann Abhilfe schaffen? Auch in den<br />

Industrieländern mit Überschüssen an Lebensmitteln, wo das Wegwerfen<br />

zum täglichen Lebensstil gehört, steigt die Zahl derer, die zunehmend auf<br />

Suppenküchen und diakonische Einrichtungen angewiesen sind. Die

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