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10. Was spricht gegen den Einsatz der grünen<br />
Gentechnik? Politischer Standpunkt der Ökologischen<br />
Plattform bei der PDS zur Gentechnik<br />
Der Standpunkt der Ökologischen Plattform ist <strong>als</strong> Reaktion auf den<br />
gegenwärtig dominierenden neoliberalen Imperialismus zu sehen. Tatsache<br />
ist, dass die von den großen Gentechnik-Konzernen geschaffene Einführung<br />
von GVO in die breite Praxis der Landwirtschaft in den USA, Kanada und<br />
lateinamerikanischen Ländern wie Argentinien und Brasilien und die von den<br />
Regierungen der USA, der EU und Deutschlands geschaffenen rechtlichen<br />
Regelungen zur Verbreitung gentechnischer Produkte und Anbaumethoden<br />
beim gegenwärtigen Kräfteverhältnis nicht rückgängig gemacht werden<br />
können. Wir wollen uns zwar mit den Tatsachen nicht abfinden, aber die<br />
derzeitigen Chancen, eine Wende auf dem Gebiet der Gentechnologie<br />
herbeizuführen, sind gering. Entwicklung ist nur nachhaltig, wenn sie<br />
gegenwärtig und zukünftig umwelt- und sozialverträglich ist. Ökologische und<br />
sozial gerechte Gesichtspunkte müssen deshalb dauerhaft in alle Gebiete<br />
und Bereiche integriert werden.<br />
Unser Standpunkt ist daher politisch realistisch, kapitalismuskritisch,<br />
demokratisch und vertritt die Interessen von Konsumenten und Bauern.<br />
1. Wir lehnen die Gentechnik zur Schaffung neuer Pflanzen- und Tierarten<br />
und zur Nutzung in der landwirtschaftlichen Praxis ab. Wegen der<br />
Komplexität ökologischer Prozesse und der Nichtrückholbarkeit von<br />
GVO ist das Risiko der irreversiblen Freisetzung bei großflächiger<br />
Kontamination in die Natur besonders hoch. Bilden sich Resistenzen bei<br />
Kräutern, Unkräutern und Schadinsekten ist die gesamte<br />
landwirtschaftliche Produktion und damit die Lebensmittelherstellung –<br />
die Grundlage unseres Lebens - auf lange Sicht bedroht.<br />
2. Zum Schutz der weltweiten Artenvielfalt auf der Grundlage des<br />
Biosafety-Protokolls lehnen wir die Verbreitung von GVO ab, um auch<br />
späteren Generationen die Nutzung der natürlichen genetischen Vielfalt<br />
zu erhalten. Kritisch zu hinterfragen und zu beleuchten ist, ob die<br />
gewählten Maßnahmen zur Erhaltung der Kultursorten und Artenvielfalt<br />
ausreichend sind. Regionale Sorten müssen erhalten werden. Die<br />
weltweite Verbreitung von GVO-Monokultursorten muss vermieden<br />
werden. Bauern müssen freien Zugang und Wahlfreiheit beim Bezug von<br />
Saatgut behalten, sie dürfen nicht in Abhängigkeit der Saatgut-Konzerne<br />
geraten.