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keitsbeteuerungen der Pharma- und Gentechlobby unterliegen somit einer<br />

hohen Irrtumswahrscheinlichkeit und -gefahr. Auch von ihren Studien, die den<br />

Beweis umweltfreundlicher Produkte antreten wollen, bleibt nichts weiter <strong>als</strong><br />

reine Spekulation. Niemand hätte damit gerechnet, dass sich in relativ kurzer<br />

Zeit Resistenzen bei Schädlingen oder Superunkräutern entwickeln würden –<br />

auch die Natur geht mit der Zeit, könnte man hämisch entgegnen. Ökologen<br />

und kritische Wissenschaftler verwundert es nicht: Vergleicht man das<br />

Vorgehen der Natur zur Anpassung an ein neues ökologisches<br />

Ungleichgewicht mit den Methoden der Gentechniker, so nehmen sich ihre<br />

neuen Methoden recht primitiv aus. Die Entwicklungszeit zur Herstellung<br />

einer transgenen Sorte dauert bedeutend länger, <strong>als</strong> sich die Natur wieder<br />

darauf eingestellt hat. Transgene Nutzpflanzen drohen das genetische<br />

Reservoir aber auch noch anders auszuhöhlen. Während die Natur es<br />

eingerichtet hat, Resistenzen gegen Schädlinge, Krankheiten, Salz oder<br />

Dürre in einer Pflanze über mehrere hundert Gene zu verteilen, können<br />

die Gentechniker jeweils immer nur mit einem, zwei oder drei Genen für<br />

die Übertragung in eine Kulturpflanze arbeiten. Indem sie sich auf<br />

„Einzelgen-Resistenzen“ beschränken, verhelfen die Gentechniker Insekten,<br />

Viren und Pilze zu einem leichten Sieg, denn ihr Transgen wird innerhalb<br />

kurzer Zeit wieder wirkungslos geworden sein.<br />

Unter diesen Bedingungen sind die Risiken der Gentechnik, die auf einer so<br />

weit reichenden Beherrschung und Durchbrechung der Naturgesetze<br />

beruhen, überhaupt nicht beherrschbar. Risiken können nur vermindert<br />

werden, wenn sie überhaupt bekannt sind und verstanden werden. Das ist<br />

auch ein weiterer Grund, warum Gentechnik weiterhin in der Kritik steht: die<br />

unzureichende Risikoforschung. Ökologische und gesundheitliche<br />

Risikobegleitforschungen werden bei Freisetzungsexperimenten lt.<br />

Umweltbundesamt in Deutschland nur zu 15 Prozent aller Freilandexperimente,<br />

weltweit sogar nur bei einem Prozent berücksichtigt. Nicht mal durch<br />

die Grundlagenforschung ist das Zusammenspiel der Gene und ihre<br />

Funktionsweise im Organismus oder in Fremdorganismen wissenschaftlich<br />

hinreichend erklärt.<br />

Es ist deshalb kaum anzunehmen, dass bei Risiken und Nebenwirkungen<br />

eine "Packungsbeilage" reicht. Rechtfertigen die bereits bekannten und noch<br />

nicht bekannten Risiken eine Abwägung zwischen Gefahrenpotentialen und<br />

„Notwendigkeit“ der Gentechnik in der Lebensmittelproduktion? Der<br />

Verbraucher - und vor ihm der Bauer - müssen letztendlich selbst<br />

entscheiden.

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