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3. Wir lehnen die Patentierung von Genen und Lebewesen ab. Niemand<br />
kann Leben erfinden und <strong>als</strong> Eigentum beanspruchen. Gene,<br />
Gensequenzen, Zellen, Organe, Pflanzen, Tiere und Teile des<br />
menschlichen Körpers dürfen nicht patentiert werden. Wir fordern, die<br />
Patentregelungen international, in der EU und in Deutschland<br />
dahingehend zu korrigieren. Die EU muss eine neue europäische<br />
Patentgesetzgebung auf den Weg bringen, die Patente auf Lebewesen<br />
und Gene verbietet.<br />
4. Bisher entwickelte GVO bringen keinen Kundenvorteil. Die Ernährung ist<br />
ein grundlegendes Menschenrecht, weshalb wir fordern, dass in allen<br />
Sortimenten des Handels Waren ohne GVO angeboten werden müssen.<br />
Der Kunde soll sein Recht auf Wahlfreiheit wahrnehmen können. Um<br />
dieses Recht zu gewährleisten, treten wir für eine vollständige, auffällige<br />
und gut sichtbare Kennzeichnung von gentechnisch veränderten<br />
Produkten, Inhaltsstoffen und Produktionsprozessen mit GVO-<br />
Beteiligung ein. Diese Deklarationspflicht muss auch für Nahrungsmittel<br />
gelten, die tierischen Ursprungs sind, wenn zur Fütterung<br />
genmanipuliertes Futter eingesetzt wurde.<br />
5. Alle Staaten, insbesondere die Entwicklungsländer, sollen ihre<br />
Ernährungsprobleme selbst lösen können und es darf ihnen kein GVO-<br />
Saatgut, GVO-Nahrungsmittel oder GVO-Futtermittel aufgezwungen<br />
werden. Das Welthungerproblem und der Nord-Süd-Konflikt werden<br />
durch die Gentechnik weiter verschärft. Die wirtschaftliche und politische<br />
Unabhängigkeit aller Völker in der Versorgung mit Grundnahrungsmitteln<br />
ohne GVO muss gewährleistet werden.<br />
6. Das Vorsorgeprinzip muss durch staatliche Mittelfreigabe für die<br />
unabhängige wissenschaftliche Risiko- und Technikfolgenabschätzung<br />
gewährleistet werden. In jedem Fall der Entwicklung von GVO sind<br />
vorher die Auswirkungen auf die Gesamtnatur (Flora, Fauna, Mensch) in<br />
ihrer Komplexität einzuschätzen. Im Falle von unkalkulierbaren Risiken<br />
und Auswirkungen sind GVO gemäß dem Vorsorgeprinzip abzulehnen.<br />
Die Gentechkonzerne müssen zur Beteiligung an der Risikoforschung<br />
ihrer eigenen Produkte verpflichtet werden.<br />
7. Wir fordern eine demokratische Kontrolle bei Entwicklung, Einführung<br />
und Regelung von GVO. Werden GVO freigesetzt und in Verkehr<br />
gebracht, dann sind öffentliche Kontrollmechanismen sowie weisungs-<br />
und kontrollberechtigte Behörden mit demokratischer Legitimierung<br />
notwendig. So bedarf jeder Schritt in der Nutzbarmachung der<br />
Gentechnologie strikter, gesetzlich gesicherter Kontrolle, öffentlicher