Download als PDF-Datei (389 kB)
Download als PDF-Datei (389 kB)
Download als PDF-Datei (389 kB)
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
7<br />
Fortschrittspotentiale der grünen Gentechnik – allerdings mit wenig Erfolg<br />
einen gemeinsamen Standpunkt zu finden.<br />
Tatsache ist, grüne Gentechnik ist Realität. Muss jedoch eine Verbreitung<br />
von Gen-Saatgut, Gen-Futtermitteln und Genfood per se <strong>als</strong> Argument für die<br />
Notwendigkeit einer Akzeptanz angeführt werden? Solange es Menschen<br />
gibt, die <strong>als</strong> Verbraucher, Ökologen, Landwirte und Verarbeiter in der<br />
Mehrheit den Einsatz der Gentechnik in der Landwirtschaft und in<br />
Lebensmitteln ablehnen, ist deren Wunsch nach Wahlfreiheit zu respektieren!<br />
Befürworter und Kritiker argumentieren oftm<strong>als</strong> mit einem breiteren<br />
Blickwinkel für die Vielfalt der gesellschaftlichen Auswirkungen – so beim<br />
Welthungerproblem, beim Arbeitskräfteproblem, bei wirtschaftlichen Erfolgen<br />
oder Misserfolgen in der Landwirtschaft, bei Fragen der sozialen Auswirkungen<br />
auf kleine Farmer und Mittelbauern – auch in Entwicklungsländern.<br />
Politiker aller Fraktionen, Wissenschaftlerorganisationen, Industrie-, Umwelt-<br />
wie Verbraucherverbände nehmen sich der Frage an und schreiben stetig<br />
Bücher und Artikel über die Problematik, um die eine oder andere Seite zu<br />
überzeugen. Es stellt sich <strong>als</strong>o die Frage: Warum noch eine Broschüre zur<br />
Gentechnik? Trotz des Medieninteresses (oder gerade aufgrund dessen?) ist<br />
nicht zu leugnen, dass einige Verbraucher immer noch davon ausgehen,<br />
dass in Lebensmitteln keine Gene sind, dass Landwirte meinen, dass mit<br />
einer Freisetzung von Gentech-Saatgut keine größeren Risiken <strong>als</strong> bisher in<br />
der landwirtschaftlichen Produktion in Kauf genommen werden; und Politiker,<br />
ja selbst Fachleute werfen Gentechnologie und Biotechnologie in einen Topf.<br />
Auch in den kommenden Jahren und Jahrzehnten wird es mit Sicherheit<br />
weitere neue Erkenntnisse im Reich der Gentechnologie geben. Dabei<br />
kommt sie von Seiten der Gentech-Konzerne nicht <strong>als</strong> Bedrohung über uns,<br />
sondern <strong>als</strong> Versprechen: nützliche Produkte, eine hoffnungsvolle Zukunft<br />
und ein langes gesundes Leben. Was ist von diesen Verheißungen zu<br />
halten? Wer entscheidet darüber, was für die Menschheit nützlich ist? Was ist<br />
tatsächlich möglich? Und wie hoch ist der Preis, den wir für die Anwendung<br />
der Gen- und Fortpflanzungstechnologien möglicherweise zahlen müssen?<br />
Kann das Nebeneinander – die Koexistenz - von Produktionssystemen mit<br />
und ohne Einsatz der Gentechnik funktionieren? Und: Sind die gesetzlichen<br />
Regelungen etwa der Kennzeichnung gentechnisch veränderter Lebensmittel<br />
ausreichend, um eine Ernährung ohne Gentechnik zu gewährleisten?<br />
Diese und weitere Fragen zum Thema Gentechnik sollen in dieser Broschüre<br />
aufgegriffen werden.