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Zierfisch eine Gesetzeslücke auf 37 , da zeigt sich, dass GV-Mücken weniger<br />
fruchtbar sind <strong>als</strong> ihre natürlichen Verwandten 38 - die Liste der Pleiten und<br />
Pannen ließe sich fortführen.<br />
Eine der grundlegenden Voraussetzungen für einen großflächigen Anbau von<br />
gentechnisch veränderten Pflanzen in Europa ist die Gewährleistung der<br />
Wahlfreiheit der Bauern wie Verbraucher. Dazu müssen die Warenströme<br />
klar getrennt werden. Eine lange Liste von Kontaminationen – hier nur für<br />
Saatgut - zeigt, dass dies praktisch nicht möglich ist 39 :<br />
Deutschland: zwei Chargen Mais, die mit Gentech-Material vermischt sind:<br />
die Sorte Arsenal ist mit der Monsantos GA 21 und Janna mit den Novartis-<br />
Sorten Bt 176 und Bt 11 verunreinigt. (2001)<br />
Frankreich: Spuren von Gensoja finden sich in Soja-Saatgut. Die Werte<br />
liegen zwischen 0,8 und 1,5%. Gensoja darf in Frankreich nicht angepflanzt<br />
werden. (2000)<br />
Neuseeland: Süßer Mais ist von einer schwer wiegenden Saatgut-<br />
Verunreinigung betroffen. Eine Lieferung von insgesamt 5,6 Tonnen ist mit<br />
gentechnisch verändertem Saatgut kontaminiert. (2002)<br />
Griechenland… Österreich…Vereinigte Staaten… Kanada… Das Problem<br />
geht rund um den Erdball und ist in einigen Ländern gleich mehrm<strong>als</strong> zu<br />
finden. Verunreinigtes Saatgut der Firma Advanta wurde in Deutschland,<br />
Frankreich, Luxemburg, Großbritannien und Österreich gefunden. Es handelt<br />
sich um die Sommerraps-Sorten Hyola 38, 330 und 401, die mit Monsantos<br />
Genraps RT 73 verunreinigt waren. (2000) Es ist zu befürchten, dass sich<br />
gentechnisch veränderte Bausteine über kurz oder lang in allen landwirtschaftlichen<br />
Nutzpflanzen und vielen Wildpflanzen wieder finden.<br />
Sofern <strong>als</strong>o Befunde zu den Auswirkungen gentechnisch veränderter<br />
Pflanzen auf Umwelt, Mensch und Wirtschaftsweise vorliegen, geben diese<br />
Anlass zur Besorgnis. Transgene Pflanzen sind nach wie vor eine Gleichung<br />
mit vielen Unbekannten. Beinahe jeder in die freie Wildbahn entlassene<br />
transgene Organismus stellt eine potentielle Bedrohung für das Ökosystem<br />
dar. Die einstigen und heutigen Versprechungen und Unbedenklich-<br />
37 Da der Zierfisch kein Lebensmittel und keine Arznei ist, fiel die Zulassung der Genveränderung in keine der<br />
betreffenden Behörden in den USA. Dem Zebrafisch wurde das Gen einer Koralle eingebracht, das bei ultraviolettem<br />
Licht ein rot fluoreszierendes Protein produziert.<br />
38 Die Entwicklung von transgenen Moskitos wurde bisher mit dem Ziel betrieben, dass sie Krankheitserreger nicht mehr<br />
mit dem Speichel weitergeben. Jedoch konnten die gewünschten Eigenschaften wie z.B. keine Übertragung von<br />
Gelbfieber in der Natur nicht verbreitet werden. (Irvin et al. (2004): Assessing fitness costs for transgenic Aedes aegypti<br />
expressing the GFP marker and transposase genes. PNAS 101 (3): 891-896)<br />
39 Schadensfall Grüne Gentechnik GID 153, 2003, www.gen.ethisches-netzwerk.de