Download als PDF-Datei (389 kB)
Download als PDF-Datei (389 kB)
Download als PDF-Datei (389 kB)
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
43<br />
inzwischen ihre juristische Realität bekommen und werden in naher Zukunft<br />
auch in Deutschland ihren Lauf nehmen.<br />
Gibt es Alternativen zur Gentechnik in der Landwirtschaft?<br />
Alternativen<br />
bestehen nicht nur in der Forschung. Auch durch die<br />
Weiterentwicklung und Anwendung moderner Produktionsmethoden kann<br />
mehr geerntet, zielgenauer gedüngt, gepflegt und gespritzt werden. Pfluglose<br />
Bestellung, Bearbeitung mit bodenschonenden Geräten, Satellitenortung,<br />
gezielte biologische Schädlingsbekämpfung, pflanzengenaue Applikationen<br />
(Tröpfchenbehandlung) etc. lassen Dünge- und Pflanzenschutzmittel<br />
sparsamer und wirkungsvoller einsetzen <strong>als</strong> die Gentechnik mit einer<br />
Herbizid- oder Insektenresistenz hervorbringen kann. Die Alternativen sind<br />
ökologisch verträglicher und letztendlich billiger. Allein in der Senkung von<br />
Ernte-, Transport-, Lagerungs- und Verarbeitungsverlusten beispielsweise<br />
von Getreide mit wenigen technischen Hilfsmitteln liegt ein Potential von bis<br />
zu 30% höhere Ertragsausnutzung. Das liegt weit über jegliche<br />
prognostizierte Ertragssteigerung durch Gentechnik. Darüber hinaus können<br />
Unkräuter gegen mechanische Techniken und Ungeziefer kann gegen<br />
biologische Verfahren (Einsatz von Nützlingen) nicht resistent werden.<br />
Aber<br />
der Bauer weiß selbst am besten, welche Alternativen es zur<br />
Gentechnik gibt, da er sie über Jahrzehnte praktiziert und über Jahrhunderte<br />
überliefert hat.<br />
Warum<br />
werden die unverhältnismäßig großen Risiken in Kauf genommen,<br />
wenn eine nachhaltige Bewirtschaftung mit moderner Technik gekoppelt, eine<br />
schonende und lohnende Ernährung sicherstellen kann? In Amerika wird es<br />
offensichtlich, wie ein Präsident Clinton dam<strong>als</strong> grünes Licht in allen Fragen<br />
der Gentechnikanwendung geben konnte: Die Bewerber in einem Wahlkampf<br />
tingeln von einer Industrie zur nächsten und halten dabei ihren Hut hin. Raten<br />
sie einmal, wer einer der größten Geldgeber für Clintons Wahlkampf war? Es<br />
ist der größte Konzern mit GVO-Angebot und hat seine Tochterunternehmen<br />
in über 50 Ländern: Monsanto.<br />
Für<br />
die Bauern bringt Gentechnik nichts. Warum wird es dann trotzdem<br />
gemacht?<br />
Weil<br />
die Industrie sich davon viel verspricht. Und weil die Gentechnik aus rein<br />
wirtschaftlichen Gründen verlockend ist. „Ich habe in meiner ganzen<br />
politischen Laufbahn noch kein Thema erlebt, bei dem so massiv und effizient