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4. Welche Risiken gibt es für die Umwelt?<br />

Vor über 15 Jahren begannen in Europa die Diskussionen um die Wirkungen<br />

von GVO auf Mensch und Umwelt. Schon dam<strong>als</strong> war klar, dass die<br />

vererbbaren Baupläne des Lebens unter Kontrolle der Gentech-Konzerne<br />

stehen. Kein vernünftiger Mensch wird unter den globalisierten und<br />

entfesselten Kräften des Marktes auch nur einen Augenblick daran zweifeln<br />

und erkennen, dass eine solche nie gekannte Macht über die Gene auch<br />

beträchtliche Risiken hervorbringen wird.<br />

Die ersten praktischen Erfahrungen haben schon Schwachstellen deutlich<br />

aufgezeigt. So wird weder mehr Ertrag eingefahren, noch wird dem<br />

Umweltschutz genüge getan. Nachweislich werden keine Pestizide<br />

eingespart. Erste Insektenresistenzen, Auskreuzungen in verwandte Arten<br />

und resistente „Superunkräuter“ haben sich gebildet. Warum die<br />

Risikodiskussion so vehement am Leben bleibt, ist die zunehmende<br />

Bestätigung von Risiken. Wer sich einmal mit Ökologie beschäftigt hat, der<br />

merkt schnell, dass biologische und ökologische Systeme endlos kompliziert<br />

sind. Wenn einem klar wird, dass hier mit Systemen herumgespielt wird, von<br />

denen wir praktisch nicht genug wissen, dann kommt man automatisch zu<br />

einer starken Auslegung des Vorsorgeprinzips. Man springt in einer<br />

unbekannten Gegend nicht fröhlich in die Dunkelheit, wenn man nicht weiß,<br />

was vor einem liegt. Mit 'ideologischen Scheuklappen' hat das wenig zu tun,<br />

es sei denn, der schlichte gesunde Menschenverstand wird jetzt schon zur<br />

Ideologie erhoben.<br />

Zu jeder gentechnischen Veränderung gibt es entsprechende Risiken. Hier<br />

eine Auswahl:<br />

Herbizidresistenz<br />

Die häufigste Eigenschaft, die durch Gentechnik in die Pflanze eingebracht<br />

wird, ist die Resistenz gegen ein spezifisches Pflanzenschutzmittel. Eine<br />

solche gentechnisch veränderte Pflanze wird <strong>als</strong> herbizidresistent bezeichnet.<br />

Wird der Acker mit dem entsprechenden (komplementären) Herbizid<br />

besprüht, überlebt allein die gentechnisch veränderte Pflanze. Hier werden<br />

Pflanzen nicht etwa gegen Unkraut oder Schädlinge resistent gemacht,<br />

sondern gegen Bekämpfungsmittel! Der Wahnsinn hat Methode. Immerhin<br />

kann dann großflächig das Gift versprüht werden, ohne dass die Nutzpflanze<br />

darunter direkt leidet. Wie es dem Grundwasser, dem Boden, dem<br />

Ackerrandstreifen – der Umwelt insgesamt, aber auch dem Konsumenten<br />

oder dem Bauer dabei ergehen, ist für die Gentech-Konzerne schließlich<br />

Nebensache, Kollater<strong>als</strong>chaden sozusagen im Experimentierfeld der Praxis.

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