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Multimedia-Daten und ihre QoS-Anforderungen<br />

1.2 Multimedia-Daten und ihre QoS-Anforderungen<br />

Multimediale Daten, seien es <strong>Text</strong>, Hypertext, Graphiken oder digitale Audio- und Videodaten<br />

erfordern eine große Verar<strong>bei</strong>tungskapazität bzw. Speicherkapazität in den beteiligten Komponenten.<br />

Allerdings besteht <strong>bei</strong> den drei erstgenannten kein prinzipieller Unterschied zu klassischen<br />

Computerdaten.<br />

Bei digitalen Audio- und Videodaten kommt neben dem immensen Datenaufkommen ihre Charakteristik<br />

als streng periodischer Datenstrom hinzu [105]. Das bedeutet, daß diese Daten mit<br />

derselben Geschwindigkeit abgespielt werden müssen, mit der sie von der Quelle eingespeist<br />

werden, obwohl sie i.d.R. unregelmäßig <strong>bei</strong> der Senke ankommen (siehe Abbildung 1-1).<br />

Abbildung 1-1 Realzeitverkehr vor und nach Netzdurchlauf<br />

Im Falle digitaler Videodaten erfordern die heute gängigen Kodierungsverfahren Bandbreiten<br />

von mehreren hundert Mbit/s zur Übertragung von Filmen mit etwa 25 Bildern/s und selbst mit<br />

Kompressionstechniken werden noch Datenraten im Bereich von 2 Mbit/s erzielt [33]. Diese<br />

Datenraten liegen um Größenordnungen höher als die bisheriger Anwendungen. So reichen<br />

wenige Audio- oder Videoströme aus, um zum Beispiel ein lokales Netz (LAN) völlig auszulasten.<br />

Der sorgsame Umgang mit Systemressourcen ist daher in Zukunft sehr wichtig, selbst wenn<br />

neue, leistungsfähige Komponenten entwickelt werden.<br />

Im Vergleich zu klassischen Computerdaten benötigen Bild- und Tondaten keine vollständig fehlerfreie<br />

Übertragung aller Datenpakete, da sowohl das menschliche Auge als auch das menschliche<br />

Gehör nur über ein begrenztes Auflösungsvermögen verfügen, bzw. Qualitätsverluste je nach<br />

Anwendung durchaus tolerieren. Im Falle eines Bildtelefongespräches kann man zum Beispiel<br />

<strong>bei</strong> zeitweiligen Engpässen nur jedes zweite Bild übertragen, oder falls erforderlich auch ein<br />

Standbild einblenden und lediglich den Sprachkanal aufrecht erhalten.<br />

In der Literatur finden sich diverse Klassifikationen bzgl. der Dienstgüteanforderungen von Multimedia-Anwendungen.<br />

Die klassische Unterteilung sieht asynchrone, synchrone bzw. isochrone<br />

Ströme vor [105]. In [33] werden multimediale Datenströme als non-realtime, realtime, noninteractive<br />

bzw. als realtime, interactive bezeichnet. Zitterbart [116] unterteilt in 4 Klassen:<br />

12<br />

unzuverlässiger Realzeitdienst,<br />

zuverlässiger Realzeitdienst,<br />

regelmäßigerVerkehr:<br />

1 Paket alle 0.25 ms<br />

zuverlässiger Dienst ohne Realzeitgarantien<br />

Netzwerk<br />

Datenankunft<br />

unregelmäßig<br />

unzuverlässiger Dienst ohne Realzeitgarantien<br />

Da<strong>bei</strong> ist zu beachten, daß die Zuordnung der Anwendungen zu den einzelnen Klassen durch die<br />

Art und Weise ihrer Implementierung festgelegt wird [33]. Eine Anwendung, <strong>bei</strong> der ein Video-<br />

Client einen Film zunächst vollständig vom Server lädt, bevor er mit dem Abspielen beginnt, ist<br />

keine Anwendung mit Realzeitanforderungen. Wird diese Anwendung so implementiert, daß der

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