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Frühe Integration bedeutet modellgestützte Leistungsbewertung, die parallel zum Fortschreiten<br />

der Systementwicklung durchgeführt wird. Daher ist die isolierte Entwicklung und Pflege eigenständiger,<br />

quantitativ bewertbarer Modelle zu vermeiden, da die Vergangenheit gezeigt hat, daß<br />

dies in der Praxis aus Aufwandsgründen nicht durchgeführt wird. Zurecht findet man daher in<br />

der Literatur den Begriff der insularity of performance evaluation [43].<br />

Außerdem erscheint der Wert der mit separater Performance Modellierung prognostizierbaren<br />

Leistungsmaße insbesondere deswegen zweifelhaft, weil die zu Zwecken der Leistungsanalyse<br />

eingesetzten Formalismen, Modelle und Analysetechniken mit den gängigen Software-Entwurfstechniken<br />

nicht verträglich sind. Insbesondere erlauben es die derzeit verfügbaren Techniken und<br />

Werkzeuge zur Leistungsanalyse nicht, eine formale Systemspezifikation als Grundlage (oder<br />

Bestandteil) eines quantitativ bewertbaren Modells zu integrieren.<br />

Unter diesen Gegebenheiten ist es praktisch nicht möglich, einem sich in Entwicklung befindlichen<br />

Systementwurf ein konsistentes Leistungsanalysemodell zur Seite zu stellen. Aufgrund der<br />

wachsenden Komplexität moderner Rechen- und Kommunikationssysteme und der immer kürzeren<br />

Entwicklungszyklen ist es erfolgversprechender, Techniken zur modellgestützten Leistungsanalyse<br />

mit anderen entwurfsbegleitenden Methoden, insbesondere mit formalen<br />

Spezifikationstechniken zu integrieren, d.h. existierende formale Systementwürfe sind um Informationen<br />

zu erweitern, die für die Leistungsanalyse relevant sind, vgl. [17],[18] und [53].<br />

Zugleich erlaubt ein Modell, das auf der Basis einer formalen Spezifikation entstanden ist, <strong>bei</strong><br />

Bedarf eine sehr detaillierte Analyse von Performance-Problemen.<br />

Der normalerweise mit der Erstellung eines solch detaillierten Modells verbundene Aufwand,<br />

der zurecht in klassischen separaten Modellierungsstudien gescheut wird, entfällt in diesem Fall,<br />

da die bereits existierende Spezifikation des funktionalen Verhaltens wesentliche Teile des<br />

Modells enthält. Damit verliert die Hauptkritik an der Verwendung detaillierter Leistungsmodelle<br />

an Wirkung.<br />

1.5 Ziel und Inhalt der Ar<strong>bei</strong>t<br />

Der Ausgangspunkt für die vorliegende Ar<strong>bei</strong>t ist die Beobachtung, daß entwurfsbegleitende<br />

Performance-Analysen von verteilten Systemen heute entweder gar nicht oder erst in sehr späten<br />

Entwurfsphasen stattfinden. Das liegt unter anderem daran, daß die Methoden, Werkzeuge und<br />

Vorgehensweisen zum Systementwurf sich fundamental von den Methoden und Werkzeugen zur<br />

Performance-Analyse unterscheiden. In der Praxis wird daher zu Recht der zusätzliche Aufwand<br />

zur entwurfsbegleitenden Erstellung und Pflege von Performance-Modellen gescheut.<br />

Das erste Ziel der Ar<strong>bei</strong>t besteht daher in der Ergänzung der SDL-Methode, die sich als gängige<br />

Methodik zum Entwurf von reaktiven, verteilten Systemen herauskristallisiert hat, um Sprachelemente,<br />

die die Spezifikation der leistungsrelevanten Informationen überhaupt ermöglichen.<br />

Das Resultat dieses ersten Schrittes ist die Sprache QSDL und das Werkzeug QUEST, siehe<br />

Kapitel 3.<br />

Mit der Spracherweiterung und der Implementierung des gewählten Ansatzes sind die notwendigen<br />

Vorar<strong>bei</strong>ten für die Durchführung einer entwurfsbegleitenden Performance-Analyse<br />

geschaffen. Darüberhinaus gilt es, eine Methodik zu erar<strong>bei</strong>ten und <strong>bei</strong>spielhaft zu demonstrieren,<br />

wie in der Praxis verwendete Implementierungsansätze für Kommunikationsprotokolle in<br />

Leistungsmodelle überführt werden können und wie mit Hilfe des Werkzeugs QUEST die unterschiedlichen<br />

Analysen ermöglicht werden. Diese Methodik und die Analyseformen werden in<br />

Kapitel 4 vorgestellt.<br />

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