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SDL-Systembeschreibung<br />
Wie schon im Block Server sind die Prozesse, die die Nutzer des durch das Stream-Protokoll<br />
erbrachten Dienstes aus Strukturierungsgründen in den Block integriert worden. Daher kann man<br />
die SDL-Blockgrenzen in diesem System als physikalische Grenzen der betrachteten Rechner<br />
ansehen.<br />
182<br />
Der Prozeß LRM im Client<br />
Da alle Clients als Empfänger der Anwendungsdaten auftreten, muß der Prozeß LRM in den<br />
Blöcken Client1 bis Client3 lediglich die lokalen Ressourcen auf dem Endsystem verwalten.<br />
Daher überprüft er wie die Instanzen auf den Routern zunächst die Verfügbarkeit freier Kapazitäten<br />
auf dem Knoten. Sind diese verfügbar, wird die Verbindung akzeptiert und die Reservierung<br />
entsprechend vorgenommen. Beim Verbindungsabbau übernimmt der Prozeß von der Kontrollinstanz<br />
lediglich die Senderate sowie die maximale Paketgröße. Er reduziert daraufhin die<br />
Anzahl der aktiven Verbindungen und die aktuellen Belastungen der Ressourcen um die Belastung,<br />
die durch den abzubauenden Strom entstanden ist.<br />
Der Prozeß Routing im Client<br />
Der Prozeß Routing wird in den Clients eigentlich gar nicht benötigt, da keine Datenpakete versendet<br />
werden müssen und die Kontrollpakete alle an den mit dem Client verbundenen Router<br />
versendet werden. Da das Stream-Protokoll aber Doppelrollen vorsieht, ist der Prozeß Routing in<br />
die Clients integriert worden, um das System gegebenfalls leicht anpassen zu können. Doppelrolle<br />
in diesem Kontext bedeutet, daß ein Knoten bezüglich eines Streams sowohl als Client<br />
(Target) als auch als Zwischenknoten (Router) gleichzeitig auftreten kann. In diesem Fall wird<br />
die Routing-Funktion sehr wohl benötigt.<br />
Der Prozeß SCMP im Client<br />
Der Kontrollprozeß in den Clients, siehe Abbildung 9-8, übernimmt die Rolle eines sog. Targets<br />
nach ST2 + -Terminologie. Ein Rechner, der nur als Target fungiert, reagiert auf Connect-Nachrichten,<br />
die er von seinem direkten Vorgängerknoten erhält. Auch der Empfang dieser Nachricht<br />
ist an den Absender zu bestätigen. Danach führt er die folgenden Aktionen durch:<br />
1. Anforderung und Reservierung der benötigten Kapazitäten auf dem lokalen Knoten.<br />
2. Benachrichtigung der lokalen Anwendung, daß ein Stromaufbauwunsch vorliegt. Diese<br />
Benachrichtigung wird durch das Schnittstellenereignis OpenInd an den Prozeß AppGen<br />
vorgenommen.<br />
3. Je nach Reaktion der Anwendung (OpenAccept oder OpenRefuse) wird eine Acceptoder<br />
eine Refuse-Nachricht an den Vorgängerknoten gesendet. Die Accept-Nachricht<br />
enthält die FlowSpec, wie sie von der Zielanwendung akzeptiert wurde.<br />
Beim Verbindungsabbau, der durch eine Disconnect-Nachricht angezeigt wird, versorgt der Prozeß<br />
SCMP den lokalen Ressource-Manager mit der aktuellen Senderate und der aktuell verwendeten<br />
maximalen Paketgröße des Stroms. Darüberhinaus wird die Verbindungsinstanz informiert<br />
und der lokalen Anwendung durch das Schnittstellenereignis CloseInd der erfolgte Verbindungsabbau<br />
mitgeteilt.