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Modelle für funktionsbezogene Parallelität<br />

absinkt, da diese Variante den Slow-Start-Algorithmus ausführt und wieder mit einer Sendefenstergröße<br />

von eins beginnt. Man sieht nicht nur sehr deutlich, daß das Protokoll in drei Schritten<br />

den Wert für das Sendefenster jeweils verdoppelt, bevor es dann in den Congestion-Avoidance-<br />

Algorithmus wechselt, sondern auch, daß die Round Trip Time etwa zwei Sekunden beträgt und<br />

das Protokoll etwa sechzehn Sekunden (8x RTT) benötigt, um den ursprünglichen Durchsatz der<br />

Verbindung wieder herzustellen.<br />

Im Gegensatz dazu gelingt es den <strong>bei</strong>den Varianten TCP-Reno und Sack-TCP, den Durchsatz <strong>bei</strong><br />

einem Wert von etwa 70 TCP-Segmenten pro Sekunde zu halten. Mit dem Eintritt in die Fast-<br />

Recovery-Phase gelingt es, den Durchsatz bereits nach fünfzehn Sekunden wieder auf den<br />

ursprünglichen Wert anzuheben.<br />

Noch deutlicher werden die Unterschiede, wenn man den Fall betrachtet, <strong>bei</strong> dem zwei aufeinanderfolgende<br />

TCP-Segmente verloren gehen, siehe Abbildung 4-20. Während TCP-Tahoe wieder<br />

mit dem Slow-Start-Algorithmus beginnt und achtundzwanzig Sekunden benötigt, um den<br />

ursprünglichen Durchsatz wieder zu erreichen, sieht man sehr deutlich, wie TCP-Reno zunächst<br />

den Durchsatz von 100 Segmenten/s auf 60 Segmente reduziert, während der zweite Verlust dazu<br />

führt, daß der Retransmit-Timer abläuft und so ebenfalls der Slow-Start-Algorithmus ausgeführt<br />

wird. Sack-TCP hingegen zeigt sich sehr robust und kann bereits nach sechzehn Sekunden wieder<br />

den ursprünglichen Durchsatz bereitstellen.<br />

Während diese transiente Analyse das Verständnis für die Protokollabläufe erhöht und die Reaktionszeiten<br />

der Varianten auf Paketverluste visualisiert, ergibt sich zusammen mit einer stationären<br />

Analyse ein vollständiges Performance-Bild der unterschiedlichen Protokollvarianten.<br />

Abbildung 4-20 Performance-Verhalten <strong>bei</strong> Verlusten von zwei aufeinanderfolgenden<br />

Paketen (Tahoe, Reno, Sack von links nach rechts)<br />

In einer Experimentserie wurden daher für alle Protokollvarianten der effektive Durchsatz einer<br />

TCP-Verbindung in Abhängigkeit von Abstand und Anzahl von Paketverlusten ermittelt. Zusätzlich<br />

ist die Übertragungszeit für einen Filetransfer von 15 MByte Dateigröße <strong>bei</strong> Verwendung<br />

von Segmenten der Größe 1024 Byte ermittelt worden. Bei allen Untersuchungen sind die<br />

Abstände von Verlustphasen als exponential verteilt angenommen worden. Die mittleren<br />

Abstände der Verluste sind von zehn Sekunden bis dreißig Sekunden variiert worden. Darüberhinaus<br />

sind je Verlustphase Einzelverluste sowie Mehrfachverluste von bis zu vier Paketen<br />

modelliert worden. Die Ergebnisse dieser Experimentserie sind in Abbildung 4-21 bis<br />

Abbildung 4-23 dargestellt.<br />

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