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Das QSDL-Modell<br />
190<br />
Der Prozeß AppGen<br />
Er nimmt die Dienstprimitive OpenInd und CloseInd entgegen. Bei Empfang des Signals<br />
OpenInd kann er wahlweise per OpenRefuse oder per OpenAccept reagieren. Im letzteren Fall<br />
erzeugt er eine Instanz des Prozesse App. In diesem Prozeß wäre in einem realen System die Client-seitige<br />
Anwendung implementiert. Da in dieser Studie lediglich die Leistungsfähigkeit des<br />
Transportsystems bewertet werden soll, sind diese rudimentären Angaben zum Verhalten der<br />
Anwendung völlig ausreichend.<br />
Der Prozeß App<br />
In den Instanzen dieses Prozesses werden die QSDL-Sensoren definiert, die die Dienstgüte beobachten,<br />
wie sie aus Anwendersicht erfahren wird. Dazu erhält jede Instanz drei Sensoren, siehe<br />
Abbildung 9-18. Sie werden mit dem Empfang jedes Signals DataInd aktualisiert. Die Prozesse<br />
ermitteln den Durchsatz, der für diesen Strom erzielt wird, sowie die Übertragungszeit und die<br />
Übertragungszeitschwankungen (Jitter).<br />
Die Größe des Jitter-Wertes gibt einen Hinweis auf die Größe des benötigten Playout-Puffers.<br />
Dieser Puffer wird benötigt, um für isochrone Daten die Laufzeitschwankungen auszugleichen.<br />
Die Definition des Jitters ist allerdings in der Literatur nicht einheitlich. Während M. Zitterbart in<br />
[116] Jitter als „Laufzeitschwankungen sequentiell aufeinanderfolgender Dateneinheiten“ definiert,<br />
bezeichnet A. Danthine in [31] Jitter als „Differenz zwischen der minimalen und maximalen<br />
Laufzeit von Dateneinheiten während der Existenz einer Verbindung“.<br />
Die Sensoren im QSDL-System sind in der Lage, <strong>bei</strong>de Werte zu ermitteln. Während der QSDL-<br />
Sensor jitter die Laufzeitschwankung gemäß der Definition nach Zitterbart ermittelt, kann nach<br />
Beendigung der Verbindung der Jitter-Wert gemäß der Definition nach Danthine über den Sensor<br />
del ermittelt werden. Dieser Sensor ermittelt die Verzögerungen der übertragenen Dateneinheiten.<br />
Da dieser Sensor vom Type BASETALLY ist, steht sowohl der Wert des Maximums als<br />
auch der des Minimums zur Verfügung, so daß lediglich eine Differenzbildung vorgenommen<br />
werden muß.<br />
PROCESS App;<br />
DCL data MPEG_Frame,<br />
diff Duration,<br />
last Duration,<br />
jitt Duration,<br />
lastdiff Duration,<br />
pay Natural;<br />
/*## SENSOR del BASETALLY; ##*/<br />
/*## SENSOR thru BASECOUNTER; ##*/<br />
/*## SENSOR jitter BASETALLY; ##*/<br />
START;<br />
TASK lastdiff := 0.0;<br />
NEXTSTATE ready;<br />
ENDPROCESS App;<br />
Abbildung 9-18 Prozeß App (QSDL/PR)<br />
STATE ready;<br />
INPUT DataInd(data);<br />
TASK diff := NOW - data!tmpstmp,<br />
pay := data!len;<br />
/*## UPDATE (thru,pay); ##*/<br />
/*## UPDATE (del,diff); ##*/<br />
DECISION lastdiff = 0.0;<br />
(TRUE) : TASK lastdiff := diff;<br />
NEXTSTATE -;<br />
(FALSE) : TASK jitt := CALL abs(difflast,diff),<br />
difflast := diff;<br />
/*## UPDATE(jitter,jitt);<br />
NEXTSTATE -;<br />
ENDDECISION;<br />
INPUT Fin;<br />
STOP;<br />
Im folgenden Abschnitt werden nun die anwenderorientierten Leistungsmaße ermittelt und damit<br />
die Performance-Analyse des Audioverteilsystems abgeschlossen.