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Die Fackel<br />

Nr. 170 WIEN, 7. DEZEMBER <strong>19<strong>04</strong></strong> VI. JAHR<br />

Offener Brief<br />

an Herrn Landtagsabgeordneten Pater<br />

Bauchinge r.*)<br />

Es ist mir dieser Tage anonym das stenographische<br />

Protokoll der Sitzung des n.-ö. Landtags<br />

vom 3. November <strong>19<strong>04</strong></strong> zugesendet worden, in dem<br />

Stellen Ihrer, über die Behandlung der Armen und<br />

Elenden, der Waisen und verlassenen Kinder, gehaltenen<br />

Rede, wahrscheinlich zu dem Zwecke angestrichen<br />

waren, um mir die duftenden Blüten Ihres<br />

Geistes und Herzens unter die Nase zu reiben.<br />

Ich sehe mich nun leider genötigt, auf diese<br />

Ihre Rede gebührend zu antworten.<br />

Was die von Ihnen urbi et orbi proklamierten<br />

Anschauungen über die nach Ihrer Meinung viel £u<br />

•) Anm. des Heransgebers : Joseph Schöffe! hat meine Bitte am<br />

Überlassung eines Kapitels seines Memoiren werkes, das ich dem Abschluß<br />

nahe wähnte, mit dem folgenden Schreiben beantwortet: »Das, was Sie<br />

wünschen, kann ich Ihnen leider nicht senden. Ich arbeite oft Tage und<br />

Wochen lang, wenn ich von übler Laune und Ekel über die herrschenden<br />

Verhältnisse t>efallen werde, nichts. Ob und wann die Arbeit fertig wird,<br />

weiß Oott ! Vielleicht fliegt sie früher in den Ofen. Dafür hat mir der Zufall<br />

gleichzeitig mit Ihrem Schreiben ein stenographisches Protokoll der Landtagssitzung<br />

vom 3. November ins Haus geweht, in welcher sich P. Bauchinger<br />

über Armenpflege und über das Hyrtl'sche Waisenhaus ausgelassen hat.<br />

Ich benütze nun die Gelegenheit, um Ihnen diese Epistel zu senden . .<br />

In der moralisch pestgeschwängerten Sumpfluft, in der wir leben, wirken<br />

Ihre Publikationen in der , Fackel' wahrhaft erfrischend. Sie erinnern<br />

mich lebhaft an Kürnberger ! Machen Sie sich einmal über die politischen<br />

Räuberbanden und ihre Häuptlinge her. Wenn Jemand heute imstande ist,<br />

diese Flibustier zu geißeln, sind Sie es!«<br />

.

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