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— «4 —<br />

anderes als österreichisch und zn vas gibt einem Qott ein Amt, wenn<br />

man es nicht mißbrauchen Icann? Dazu ist icein Verstand nötig, der<br />

einem sonst dazu gesctienlct vird. Zu vas ist man auch Preisrichter<br />

beim Orillparzer- Preis?!« »Alle diese zusammen scheinen nur ei nen<br />

Stolz darauf zu legen, sagen zu können...« »Dieser Preis,<br />

vie er diesmal verteilt vurde, ist ein Beitrag zur Qeschichte des modernen<br />

literarischen Hochstapels.« »Diese Namen werden der österreichischen<br />

Literaturgeschichte dadurch bekannt werden, daß man sagen kann,<br />

diese fünf waren die einzigen, die nicht nur gir keinen Verdienst<br />

nm sie haben, sondern die auch noch gewissenlos genug waren, den<br />

österreichischen Schriftstellern Jede Hoffnung auf die Zukunft zu benehmen<br />

nnd das Ausland allein zu fördern.« Der Autor dieser Sitze schreibt über<br />

sich wie folgt : »Sitzt doch ein so guter Preund in der Burgtheaterdirektion,<br />

der ein anderes StQck ,Der arme Heinrich' von einem österreichischen<br />

Dichter lange vor Hauptmann's ,Armem Heinrich' mit verklebten Seiten<br />

xurflckscbickt, weil . . . weil . . . nun wdl es vielleicht besser sein<br />

könnte.« »Direktor Schlenlher hat sein Amt n.ißbraucht, indem er ein<br />

dichterisch wertvolles Stück eine* Österreichers einfach im vorhinein<br />

zugunsten seines PreunJes verworfen hat. Ein Kollegium solcher Preis-<br />

richter, das ein solches Individuum in seiner Mitte hat, kennzeichnet sich<br />

von selbst « Was würde die antisemitische Presse sagen, wenn ein<br />

Judenblatt einem »Stammesgenossen« drei Spalten zum Ausdruck solcher<br />

Qrsinnung in solchem Deutsch zur Verfügung stellte?<br />

Moralüt. Und wieder die , Deutsche Zeitung'. Orpheum-Theater.<br />

Zum erstenmal : »Eine Hochzeitsnacht«, Vaudeville. »Der Titel verspricht<br />

schon viel, aber das Stück hilt fast noch mehr. Was an tollem, echt<br />

französischem Possenübermut möglich, ist in dieser Hochzeitsnacht auf-<br />

gespeichert, die allerdings nicht für Midchenpensionate — gedichtet<br />

wurde, dafür aber umso lustiger auf etwas reifere Gemüter wirkt. Die<br />

Vorginge, die sich in der Hochzeitsnacht auf der Bühne abspielen,<br />

können allerdings nicht eizihlt, sondern nur angedeutet werden.« Folgt<br />

Andeutung : Absteigequartier, Schauspielerin, hochzeitliche Freuden,<br />

Hochzeitsgemach, hochzeitliches Schlafzimmer, Schlaftrunk, toll, kapriziös,<br />

elegant, Scenen im hochzeitlichen Bett, Sehenswürdigkeit, für Rest der<br />

Saison ausgesorgt Wie beurteilt diese christlich-soziale Gesell-<br />

schaft in Leitartikeln, Qemeinderatssitzungen, Versammlunsen solche<br />

Probleme und wie in der Tbeaterrubrik! Ja, Gabor Siciner's Inserate<br />

haben eine versöhnende Grwalt. Vor ihnen erst zeigt es sich, daß Jud<br />

und Christ Kinder eines Vaters sind.<br />

MITTEILUNG DER REDAKTION.<br />

Von zahllosen Einsendern nnverwendbarer Manaskripte wird<br />

die Erledigung urgietl. Sie seien auf die wiederholt erschienene<br />

Kundmachung verwiesen: »Unverlangte Manuskripte werden nur<br />

zurückgesendet, wenn frankiertes und adressiertes Kuvert<br />

beilag. Es genügt die einer Druclisache entsprechende Frankierung,<br />

da die Rücksendung wegen Zeitmangels ohne schriftliche Begleitworte,<br />

Bedauern oder Begründung, erfolgt«.<br />

Henuugeber nnd verantwortlicher Redakteur: Karl Kraus.<br />

r>r«ck voa lakoda ft Sicard. Wien. III. Hiatcrt CalluitHlraB« t

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