(1904-04 - 1905-03).pdf - upload.wikimedia....

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vielldcht die Sprache gewinnen, würde g^en die Zumutung
protestieren, wenn — ein Grab nicht stumm wäre . . . Herr Lothar
übt schlecht die Pietätspflicht, die er einem Verstorbenen schuldet.
Es gehört heute wenig Mut dazu, sich den Freund Otto Erich's
zu nennen.
Ich sprach neulich von der Ironie des .Deutschen Volksblatts'.
Es gibt ihrer drei Arten. Wenn das »Deutsche Volksblatt' sagen
will, daß jemand berühmt ist, das heißt: wenn es das nicht sagen
will, sondern bloß ausdrücken möchte, daß es seinen Ruf für
einen unverdienten oder wenig schmeichelhaften hält, so durch-
mißt der in allen Finessen des Geistes bewanderte Schriftleiter
drei Stufen sprachlicher Treffsicherheit: Er nimmt Gänsefüßchen,
Gedankenstrich oder Fragezeichen zu Hilfe Er unterscheidet also
einen »berühmten«, einen be— rühmten (manchmal auch ber—ühmten
oder berü—hmten) und einen berühmten (?) Mann. Die letzte
Art der Abfertigung ist die geistreichste und zugleich die populärste,
dem Verständnis des Leserkreises angepaßteste. Sie ist eine kunstvolle
Methode, das begriffliche Zwielicht der Ironie in Licht und
Dunkel zu zerlegen. Der Qehimvorgang ist der folgende:
»X ist ein berühmter Mann. Aber nein, ich mach ja nur
Spaßdie alles
bespötteln und bekritteln müssen, denen nicht wohl ist, wenn sie
nicht bei allen unpassenden Gelegenheiten ihrem Witze (?) die
Zügel schießen lassen können.« Fragezeichen sind die Zügel des
Witzes. Und somit ist es sicher ein Tadel, wenn man sagt, daß ein
Hausmeister im Vergleich mit einem Redakteur des .Deutschen
Volksblatts' ein beißender Spötter irt.