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auch gezahlte Hilfsarbeiter, unbeschäftigte, mittellose<br />

Akademiker verwendete. Aus dieser Tatsache entspringen<br />

alle Vorwürfe des Mangels künstlerischen<br />

Empfindens, der Benützung fremder Arbeit und der<br />

UnStatthaftigkeit der Signierung fertiger<br />

Jawohl, aus dieser Tatsache entspringen<br />

Objekte«.<br />

sie! Was<br />

soll der witzige Gedankenstrich? Will der k. k. Ironiker<br />

uns wirklich weismachen, eine Übertretung der Künstlersitte<br />

werde Herrn Marschall als »Verbrechen« angeschrieben?<br />

Was soll der mitleidige Hohn für die<br />

Idealisten, die das Künstlersein mit geschäftlicher<br />

Ausbeutung von Künstlern nicht für vereinbar halten?<br />

»So sieht<br />

Gewände<br />

nun die ganze Angelegenheit im schlichten<br />

der Objektivität aus«, ruft der Herrn<br />

v. Hartel exponierende Stilist. Das schlichte Gewand<br />

der Objektivität wird ehestens zum Flickschneider<br />

müssen! Was ist denn das für eine blöde Enthüllung?<br />

Die namhaftesten Künstler des Reiches<br />

stehen auf und erheben gegen Herrn Marschall den<br />

Vorwurf »der Benützung fremder Arbeit und der Signierung<br />

fertiger Objekte«. Nein, erklärt das Expos^,<br />

er hat bloß ein kunstgewerbliches Atelier mit geschäftlichem<br />

Charakter »geleitet«, in welchem er gezahlte<br />

Akademiker verwendete. Auch der Esel, der nicht<br />

sofort erkennt, daß die Widerlegung eine Bestätigung<br />

der Behauptung ist, muß doch zugeben, daß im Gebiet des<br />

Tatbestandes, der von den Verteidigern des Herrn Marschall<br />

selbst eingeräumt wird, Platz bleibt für das Verhalten,<br />

das ihm seine Gegner zum Vorwurfe machen. Es<br />

wird jemand beschuldigt, silberne Löffel eingesteckt zu<br />

haben. Nein, ruft der Verteidiger, er hat bloß an einem<br />

Diner teilgenommen. . . »So wollen wir denn«, schließt<br />

das Bxpos^, »noch in letzter Stunde warnend unsere<br />

Stimme erheben, damit sich die aufgereizten Gemüter<br />

endlich beruhigen, zum Nutzen der Sache, zur Ehre<br />

der österreichischen Künstlerschaft«. Wenn<br />

ein österreichisches Ministerium seine Stimme »erhebt«,<br />

so ist das eine amtliche »Erhebung« von fragwürdigem

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