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— 22 —<br />

gefflhrt varde, in velche der Kflnstler dnrch die Ernennung<br />

des Barons Oautsch zum Ministerprisiden ten<br />

Tersetzt wurde.« Damit ein deutscher Maler — Herr Pe/zey in Innsbmcli<br />

— sterl)e, dazu bat es bekanntlich erst der ganzen Ungeschiclclictakeit<br />

des Regimes Koerber bedurft. Herr v. Qautsch brauchte bloß<br />

ernannt zu werden. Es ist ein wahres QlQck, daß die Gesundheit<br />

der noch überlebenden österreichischen KQnstler sich so entschiedener<br />

Förderung durch den Unterrichtsminister erfreut.<br />

Österreicher. »Aus Tetschen- Bodenbach wird geschrieben: Der<br />

Dresdner Wethnachtsbesuch der ehemaligen Kronprinzessin von Sachsen<br />

hatte auch unsere amtlichen Kreise in große Aufregung versetzt. Auf<br />

dem Rodentacher Bahnhof hatte die Grenzpolizei Permanenzdienst,<br />

und auf Anordnung der Präger Statthalterei mußten auch die Beamten der<br />

Bezirkshauptmannschaft zu nachtschlafender Zeit auf dem Uahnhof<br />

erscheinen, um das Eintreffen der von Dresden kommenden Nacht-<br />

•cbnellzfige zu erwarten Die Vorbereitungen hatten den Zweck, es unmöglich<br />

zu machen, daß die Gräfin Montignoso österreichischen Boden<br />

betrete. Man befürchtete, die Gräfin werde nach dem NichtglQcken<br />

des Dresdner Weihnachtsbesuches über Bodenbach oder Tetschen zu<br />

ihren Eltern nach Salzburg reisen, und war entschlossen, dies, wenn<br />

nötig, mit den schärfsten Mitteln zu verhindern.« Lieber<br />

hundert Defraudanten hinauslassen, als die eine Ehebrecherin herein! . .<br />

Von der Gefahr ist Österreich verschont geblieben. Wie unbeliebt<br />

muß Herr v. Koerber »oben« gewesen sein, wenn ihn dieser letzte<br />

Regierungserfolg nicht zu halten vermochte!<br />

Wiener. Es gibt Dinge, die nur in Wien möglich sind. Nnr<br />

in Wien konnte in dem Nachrufe für einen Verstorbenen erwähnt werden,<br />

daß er in seinem Stammrestaurant das Vorrecht genossen hatte, »zur Mittagsstunde<br />

in die Küche zu gehen und sich selbst sein Rindfleiscli abzuschneiden«.<br />

Man zählt <strong>1905</strong>, und man ißt noch immer »sein« Rindfleisch.<br />

Die Kruspelspitz-Weltanschauung bestimmt noch immer alle Entwicklung.<br />

In der Stadt, in der ein Zahlkellner »Napoleon« gerufen wird, war der<br />

feierliche Ernst möglich, der jüngst wiet'.er in einem Nachiuf — siehe<br />

,Neues Wiener Abendblatt' vom 31. Dezember — die Worte fand:<br />

»Nach dem Tode des Meisters (Johann Strauß) zog sich Priester<br />

immer mehr ins Caf^ Scheidl zurück; auch schloß er sich<br />

einer in Wien sehr bekannten Stammgesellschaft an«.<br />

gehört<br />

Schalk. »Der Chauffeur ist der Herr dei Welt«. — »Ein Lausbub<br />

nicht ins Pariament.« — »Herr Bonn spielte dieser Tage den<br />

Nathan. Dieses Geschäft könnte er auch dirm Sonnenthal überlassen«. .<br />

Erkennt ihr ilin? Einmal im Ernst gesprochen: in einer andern Sudt als<br />

in dieser gemütlich an)retrottelten wäre eine Erscheinung wie unser<br />

F. F. Masaidek doch nicht mögl'ch. Auch in einem Blatt nicht, das<br />

bloß von ihm selbst gelesen wird. Dieser christlichsoziale Philosoph der<br />

Selbstverständlichkeit hört nicht auf, den Sonnlag durch eine Fülle<br />

von Mou zu heiligen. »Wenn's regnet, ist's naß« oder »Die<br />

. .

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