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— 24 —<br />

der LektQre peycbUtriadia- Broschflren Vorticht empfehlen und dem philo-<br />

K^hisch Oebildeten raten, die Komik der Probst'sdien BroschQre zu<br />

genießen. Dieses Schrifteben aus München ist eines der licherlichsten<br />

Produkte, velche der medizinische Dos[matismns je hei vorgebracht hat.«<br />

HauMfrcm. Sie haben es erraten: Der Streit im Konsumverein<br />

Itngveilt mich. Höchstens könnten mir beide Parteien gleich grotesk<br />

encheinen. Die Herren der Schöpfung, die mit prisidialer Erhabenheit<br />

auf das schvache Weib herabblicken, das einen Platz da oben usurpieren<br />

möchte, und denen kein Mittel der Drangsalierung einer Minoriiit<br />

zu achlecfat ist, und die Frauenrechtlerinnen, die, wenn man ihnen das<br />

Wort entzidit, sich auf die Pflichten der Galanterie berufen.<br />

Dummer Augutt. Als der Justizrat Kömer von Dresden nach<br />

PloccDz fuhr, ahnte er gewiß noch nicht, daß er binnen kürzester Zeit<br />

dne der wirksamsten Piguren des humoristischen Deutschland würde.<br />

Er brauchte nichts wdter zu tun, als den Auftrag »sdnes« Königs immer<br />

wieder durchführen zu wollen und immer wieder allem Oelicbter<br />

zum Trotz sich auf den Auftrag sdnes Königs zu berufen. Und jetzt<br />

will ihn dieser undankbare König nicht mehr empfangen. Wenn die<br />

Großen eine licherliche Aktion vorhaben, sind ihre Bedienten immer<br />

zugldch die Versuchsobjekte der Licherlichkeit. Jetzt tut der größere<br />

Aajast »indigniert«. Na, vielldcht hat er die Nachtwache des Herrn<br />

Körner und sdner Mannen vor der Villa Papiniano wirklich nicht gewfioacht,<br />

oder nicht vorhergesehen, daß die Durchführung seines Auftragt,<br />

die kldne Giron zu entführen, zu solcher Affenkomödie führen<br />

mußte. Man stelle sich die Situation vor: Der sächsische Justizrat und<br />

andere Sachsen, erwachsene Leute, strdfen — »und koste es das<br />

Liben!« — von dnem Tor der Villa zum andern, rufen einander an<br />

bestimmten Punkten die Losung »Vade« und die Parole >Mekum< zu<br />

und tauschen ihre Beobachtungen aus. Wodde — Mikum, Wodde —<br />

Mäkum . . klang es durch die italienische Nacht . . . Das hatten sich die<br />

Cjrpreasen nicht träumen lassen. Staunend schwiegen sie. Aber in den<br />

Witzblättern begann es am andern Tage zu rauschen.<br />

Kluger Ättgtut. Der Justizrat Kömer ist also doch nicht in<br />

Ungnade gefallen? Das habe ich mir gleich gedacht. Und die einzige<br />

Nachricht, die den Lärm bdddigter Sittlichkeit fibertönt, die dnzige,<br />

die ich in dem Gedränge von Lügen für wahr halte, ist die, daß der<br />

gekränkte Gatte sich entschlossen habe, die Apanage anzustellen. Was<br />

schert ihn Wdb, was schert ihn Kind, er trägt weit besseres Verlangen;<br />

laß sie betteln gehn, wenn sie hungrig sind . . . Aber warum<br />

hat er das nicht gldch gesagt?<br />

Berichtig^uag.<br />

In Nr, 175, S. 22, 6. Zeile von oben, ist sUtt »ihren Verkünder<br />

für einen Verleumder« : ihren Verkünder für einen Verräter<br />

zu lesen.<br />

Her«nsgcb«r und venmtwortlicher Redakteur: Kirl Kraus,<br />

rtmrk von liihoda ft Siegel. Wim. III. Hintere lal\amintrml*f ">

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