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19<br />

Rasch nimmt er den Soldaten und preßt ihn mit dem Kopf in<br />

das Wasser. Da hast du's! — Hund! — ächzt er, während auf<br />

seiner Stime kalte Schweißtropfen hervorperlen.<br />

Wie er die Hand losläßt, schreit er laut auf. Der Soldat<br />

steht nicht mehr auf, sondern bleibt dort im Wasser liegen.<br />

Jänos sieht frohlockend zu. — Na — das hast du jetzt davon<br />

Jetzt rühr' dich — wenn du kannst — Hundsfott!<br />

Und er rührt sich. Mit Schrecken gewahrt es der größere<br />

der beiden Gegner. Das Wasser vermochte ihn nicht ganz an die<br />

grüne Farbe des Tisches anzukleben. Er beginnt sich zu<br />

bewegen und Hopp! steht er wieder Habt Acht! da und hebt<br />

den Arm.<br />

Wenn das keine absichtliche Drohung ist, so gibt es überhaupt<br />

keine Drohung auf der Welt. Jänos ist erst verblüfft, schlägt<br />

wuchtig auf's Bett und zischt vor Wut. — Warum hab' ich dich<br />

nur hergebracht! — schreit er. — Mich laß in Ruh'! Mich richf<br />

nicht zu Grund! Ich schlag dich in Stücke!<br />

Er nimmt auch den Stock aus der Ecke, bleibt aber in<br />

gehöriger Entfernung und versucht den Soldaten mit dem Stock<br />

niederzudrücken. Es geht nicht. Er weiß immer auszuweichen, und<br />

je kräftiger Jänos hinfährt, umso heftiger droht er.<br />

Jänos wischt sich den Angstschweiß von der Stirn. Was<br />

soll er nur tun? Was soll da geschehen? Ach was — einmal stirbt<br />

Jeder. Er drückt sich gewandt um den Tisch herum, um zum<br />

Fenster zu gelangen, das er mit zitternder Hand öffnet. Dann<br />

wendet er sich entschlossen zurück und und ergreift mit der großen<br />

Hand den kleinen Mann, der in der Faust ganz verschwindet<br />

— Kaspar . . . Melchior . . . Balthasar . . . sagt er und<br />

schleudert den Soldaten zum Fenster hmaus.<br />

Er fliegt ein Stückchen, dann fällt er zwischen die gefrorenen<br />

Erdhaufen und schwankt hin und her.<br />

— Huh! stöhnt plötzlich Jänos auf.<br />

Dort, auf der Spitze eines Schneehäufleins steht der Soldat<br />

schon wieder, schwankt, winkt, hebt den Arm, und aus seinem Blick<br />

spricht eine gräßliche Anklage.<br />

— Dieb, Dieb, Dieb . . .<br />

Jänos glaubt die Worte zu hören und eine namenlose Angst<br />

schnürt ihm das Herz zusammen.

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