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Lineare algebraische Gruppen - GWDG

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8.4 Klassifikation reduktiver <strong>Gruppen</strong> 119<br />

8.4 Klassifikation reduktiver <strong>Gruppen</strong><br />

Gegeben sei ein 4-Tupel Ψ = (X, Φ, X ∨ , Φ ∨ ), wobei X, X ∨ endlich erzeugte<br />

freie abelsche <strong>Gruppen</strong> und Φ ⊂ X und Φ ∨ ⊂ X ∨ endliche Teilmengen sind.<br />

Es gebe eine Dualitätspaarung 〈−, −〉: X × X ∨ −→ Z (x, w) ↦−→ 〈x, w〉 ,<br />

und eine Bijektion Φ −→ Φ ∨ , α ↦−→ α ∨ , sowie Automorphismen<br />

sα : X −→ X , x ↦−→ x − 〈x, α ∨ 〉 α ,<br />

und sα ∨ : X∨ −→ X ∨ , w ↦−→ w − 〈α, w〉 α ∨ ,<br />

für alle α ∈ Φ . Dann heißt Ψ ein Wurzeldatum, wenn 〈α, α∨ 〉 = 2 für alle<br />

α ∈ Φ sowie sα(Φ) ⊂ Φ und sα∨(Φ∨ ) ⊂ Φ∨ gilt.<br />

(Eine Dualitätspaarung ist stets bilinear und induziert einen Isomorphismus<br />

X<br />

∨ ∼<br />

−→ Hom(X, Z), w ↦−→ (α ↦→ 〈α, w〉). )<br />

Es gilt dann s 2 α = id und sα(α) = −α . Tensorieren wir die von Φ erzeugte<br />

Untergruppe von X über Z mit R, so erhalten wir einen R-Vektorraum W ,<br />

und falls Φ = ∅ gilt, ist Φ ein Wurzelsystem in W d. h. in diesem Kontext<br />

(vgl. [11] 7.4.1 und [3] Chap. VI § 1):<br />

1) Φ ist endlich, erzeugt W und enthält nicht 0.<br />

2) Zu jedem α ∈ Φ gibt es ein α ∨ im Dualraum von W so, dass 〈α, α ∨ 〉 = 2<br />

und sα(Φ) = Φ für alle α ∈ Φ gilt.<br />

3) Für jedes α ∈ Φ ist α ∨ (Φ) ⊂ Z.<br />

Ein Isomorphismus Ψ1 → Ψ von Wurzeldaten Ψ = (X, Φ, X ∨ , Φ ∨ ) und<br />

Ψ1 = (X1, Φ1, X ∨ 1 , Φ ∨ 1 ) ist ein Isomorphismus X X1 so, dass Φ auf Φ1<br />

und Φ ∨ 1 auf Φ ∨ abgebildet wird.<br />

Sei G nun eine zusammenhängende lineare <strong>algebraische</strong> Gruppe, und sei T<br />

ein maximaler Torus in G. Dann können wir dem Paar (G, T ) ein Wurzeldatum<br />

Ψ so zuordnen: Es sei X = X ∗ (T ) = Mor(T, Gm) die Gruppe der<br />

Charaktere und X ∨ = X∗(T ) = Mor(Gm, T ) die Gruppe der Kocharaktere,<br />

wobei Gm := Gm(K) sei. Es ist X ∗ (T ) eine endlich erzeugte freie abelsche<br />

Gruppe (vgl. 5.6) (c), und man erhält eine Dualitätspaarung<br />

X ∗ (T ) × X∗(T ) −→ Z , (α, w) ↦−→ 〈α, w〉 ,<br />

wobei 〈α, w〉 durch α(w(x)) = x 〈α,w〉 für x ∈ Gm definiert ist. Es sei<br />

Φ = Φ(G, T ) die Menge Wurzeln wie in 7.12 definiert und Φ ∨ = Φ(G, T )<br />

die Menge Kowurzeln. Es ist Φ ein reduziertes Wurzelsystem.<br />

Seien nun G, G1 reduktive <strong>Gruppen</strong>, und es sei (G1, T1) ein weiteres Paar<br />

mit Wurzeldatum Ψ1 . Ist ϕ: G → G1 ein Isomorphismus <strong>algebraische</strong>r<br />

<strong>Gruppen</strong> mit ϕ(T ) = T1, dann gibt es einen induzierten Isomorphismus<br />

f(ϕ): Ψ1 Ψ von Wurzeldaten. Umgekehrt gilt folgender Isomorphiesatz.<br />

<strong>Lineare</strong> Algebraische <strong>Gruppen</strong>, Universität Göttingen 2007

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