Lineare algebraische Gruppen - GWDG
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24 1 Hilbertscher Nullstellensatz<br />
Beispiel<br />
Jedes Primideal ist ein Radikalideal (vgl. Aufgabe 2 d).<br />
Bemerkung<br />
Es ist I genau dann ein Radikalideal in R , wenn R/I reduziert ist (d. h.<br />
kein nilpotentes Element außer 0 enthält).<br />
Beweis. Sei I ein Radikalideal in R , und sei r ∈ R . Ist r + I nilpotent in<br />
R/I , so gilt rm ∈ I für ein m ∈ N und also r ∈ Rad(I) = I. Hieraus folgt<br />
Vor.<br />
r + I = I = 0R/I . Ist umgekehrt r ∈ Rad(I) und R/I reduziert, dann folgt<br />
rm ∈ I für ein m ∈ N und also r ∈ I.<br />
1.13 Verschwindungsideal<br />
Definition<br />
Seien K ein Körper und K ein <strong>algebraische</strong>r Abschluss von K . Zu jeder<br />
Teilmenge V ⊂ K n gehört das Ideal<br />
I(V ) := {f ∈ K[X1, . . . , Xn] | f(x) = 0 ∀ x ∈ V } ,<br />
genannt das Verschwindungsideal oder Ideal von V .<br />
Lemma<br />
I(V ) ist ein Radikalideal.<br />
Beweis. Sei f ∈ Rad(I(V )) . Dann existiert ein m ∈ N mit f m ∈ I(V ) ,<br />
also mit f m (x) = 0 für alle x ∈ V . Da der Einsetzhomomorphismus<br />
ϕx : K[X1, . . . , Xn] → K , g ↦→ g(x) , multiplikativ ist, folgt<br />
0 = f m (x) = ϕx(f m ) = ϕx(f) m = f(x) m ∀ x ∈ V .<br />
Da K ein Körper ist, folgt f(x) = 0 ∀ x ∈ V und daher f ∈ I(V ) .<br />
1.14 I(V(I)) = Rad(I)<br />
Seien K ein Körper, K ein <strong>algebraische</strong>r Abschluss von K und I ein Ideal<br />
in K[X1, . . . , Xn] sowie V ⊂ K n . Wie gehabt seien<br />
V(I) := {x ∈ K n | f(x) = 0 ∀ f ∈ I}<br />
I(V ) := {f ∈ K[X1, . . . , Xn] | f(x) = 0 ∀ x ∈ V } .<br />
Nullstellensatz (David Hilbert)<br />
I(V(I)) = Rad(I) .<br />
<strong>Lineare</strong> Algebraische <strong>Gruppen</strong>, Universität Göttingen 2007