Lineare algebraische Gruppen - GWDG
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4.8 Übungsaufgaben 31–34 71<br />
Beispiel<br />
⎧⎛<br />
⎪⎨ 1<br />
⎜<br />
Un(K) := ⎝<br />
⎪⎩<br />
0<br />
ist eine unipotente Gruppe.<br />
. ..<br />
⎞⎫<br />
∗ ⎪⎬<br />
⎟<br />
⎠ ⊂ GLn(K)<br />
⎪⎭<br />
1<br />
Beweis. Betrachte in Mn×n(K) die Unteralgebra aller oberen Dreiecksmatrizen<br />
und darin das Ideal<br />
⎧⎛<br />
⎞<br />
⎫<br />
⎪⎨ 0 ∗<br />
⎪⎬<br />
⎜<br />
N := ⎝<br />
. ..<br />
⎟<br />
⎠ ∈ Mn×n(K)<br />
⎪⎩<br />
⎪⎭<br />
0 0<br />
.<br />
Dann ist N n = (0) und also Un(K) = En + N .<br />
Sei nun K algebraisch abgeschlossen, und sei G eine lineare <strong>algebraische</strong><br />
Gruppe über K . Dann hat jedes g ∈ G nach 4.6 eine Jordanzerlegung<br />
g = gsgu mit einem halbeinfachen Element gs ∈ G und einem unipotenten<br />
Element gu ∈ G . Die Menge<br />
Gu := {g ∈ G | g = gu}<br />
ist abgeschlossen in G . Dies folgt aus 3.10 und 4.6 (ii), weil für eine unipotente<br />
Matrix x ∈ GLn(K) stets (x − En) n = 0 gilt.<br />
Definition<br />
Eine Untergruppe U einer linearen <strong>algebraische</strong>n Gruppe heißt unipotent,<br />
wenn jedes Element aus U unipotent ist.<br />
Warnung<br />
Halbeinfache <strong>algebraische</strong> <strong>Gruppen</strong> sind nicht analog definiert.<br />
Bemerkung<br />
Falls K algebraisch abgeschlossen ist, kann man zeigen, dass jede unipotente<br />
Untergruppe von GLn(K) konjugiert zu einer Untergruppe von Un(K) ist.<br />
4.8 Übungsaufgaben 31–34<br />
Seien K ein Körper, K ein <strong>algebraische</strong>r Abschluss von K und W ein K-<br />
Vektorraum der Dimension n < ∞ .<br />
Für einen Endomorphismus σ : W → W sei pσ := det(σ − X · id) das<br />
charakteristische Polynom von σ .<br />
<strong>Lineare</strong> Algebraische <strong>Gruppen</strong>, Universität Göttingen 2007