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Lineare algebraische Gruppen - GWDG

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68 4 Jordanzerlegungen<br />

Basis {wi | i ∈ N} als K-Vektorraum. Der von w1 erzeugte Untervektorraum<br />

von K[G] liegt nach Satz 3.9 (angewandt auf Rechts- statt auf<br />

Linkstranslationen) in einem endlich-dimensionalen Untervektorraum W1<br />

von K[G] , der stabil unter allen Rechtstranslationen ρg ist, d. h. es gilt<br />

ρg(W1) ⊂ W1 für alle g ∈ G .<br />

Analog liegt beim Induktionsschluss von n nach n + 1 der von Wn und<br />

wn+1 erzeugte Untervektorraum von K[G] in einem endlich-dimensionalen<br />

Untervektorraum Wn+1 von K[G], der stabil unter allen ρg mit g ∈ G ist.<br />

Jedes f ∈ K[G] ist eine endliche Linearkombination von endlich vielen wi .<br />

Hieraus folgt f ∈ Wn für ein n ∈ N . Also ist K[G] = <br />

n∈N Wn . Nach 4.3<br />

besitzt (ρg)|Wn eine Jordanzerlegung ρg|Wn = (ρg|Wn )s ◦ (ρg|Wn )u für jedes<br />

n ∈ N und jedes g ∈ G , die nach 4.3 kompatibel mit der Jordanzerlegung<br />

von ρg|Wn−1 ist.<br />

Sei nun g ∈ G vorgegeben, und sei W ein ρg-stabiler Untervektorraum von<br />

K[G] mit einer endlichen Basis B . Dann ist jedes f ∈ B in einem Wn enthalten<br />

und also ist B ⊂ Wm für ein m ∈ N . Es folgt W ⊂ Wm und mit 4.3<br />

die Behauptung.<br />

4.6 Jordanzerlegung in G<br />

Sei K ein algebraisch abgeschlossener Körper, und sei G eine lineare <strong>algebraische</strong><br />

Gruppe über K . Für jedes g ∈ G sei ρg = (ρg)s ◦ (ρg)u die<br />

Jordanzerlegung der Rechtstranslation ρg : K[G] → K[G] wie in 4.5 beschrieben.<br />

Satz (i) Zu jedem g ∈ G gibt es eindeutig bestimmte Elemente gs und<br />

gu ∈ G mit den Eigenschaften (ρg)s = ρgs und (ρg)u = ρgu sowie<br />

g = gsgu = gugs .<br />

(ii) Ist α: G → G ′ ein Homomorphismus von <strong>algebraische</strong>n <strong>Gruppen</strong>, so<br />

ist α(gs) = α(g)s und α(gu) = α(g)u für jedes g ∈ G .<br />

(iii) Ist G = GLn(K), so ist gs der halbeinfache und gu der unipotente<br />

Anteil von g ∈ G wie in Satz 4.4.<br />

Beweis. (i) Sei µ: K[G] ⊗K K[G] → K[G] die Multiplikation in K[G] .<br />

Da ρg ein K-Algebrahomomorphismus ist, gilt µ ◦ (ρg ⊗ ρg) = ρg ◦ µ ,<br />

und also ist das folgende Diagramm kommutativ.<br />

K[G] ⊗K K[G]<br />

ρg⊗ρg<br />

<br />

K[G] ⊗K K[G]<br />

µ<br />

µ<br />

<br />

K[G]<br />

ρg<br />

<br />

<br />

K[G]<br />

<strong>Lineare</strong> Algebraische <strong>Gruppen</strong>, Universität Göttingen 2007

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