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Lineare algebraische Gruppen - GWDG

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4.2 Additive Jordanzerlegung 65<br />

Es gilt W = W1 ⊕ · · · ⊕ Wk und dimK Wi = ni sowie σ(Wi) ⊂ Wi für<br />

alle i = 1, . . . , k , vgl. AGLA 14.4. Nach dem Chinesischen Restsatz (vgl.<br />

Algebra 7.8) gibt es ein Polynom P ∈ K[X] mit<br />

(∗)<br />

P ≡ λi mod (X − λi) ni ∀ i = 1, . . . , k ,<br />

und, falls 0 kein Eigenwert ist, zusätzlich mit P ≡ 0 mod (X). Wir setzen<br />

σs = P (σ) . Dann folgt<br />

(∗∗)<br />

σs(w) = λi w ∀ w ∈ Wi und ∀ i = 1, . . . , k ,<br />

denn nach (∗) gibt es fi ∈ K[X] mit P − λi = fi · (X − λi) ni und also mit<br />

σs − λi id = fi(σ)(σ − λi id) ni , da σs = P (σ) gilt. Es folgt σs(w) − λiw = 0<br />

für alle w ∈ Wi nach Definition von Wi. Also ist σs|Wi diagonalisierbar für<br />

alle i = 1, . . . , k und daher auch σs, da W = W1 ⊕ · · · ⊕ Wk. Ferner folgt,<br />

dass σn := σ − σs nilpotent ist, denn für jedes w ∈ Wi gilt<br />

0 = (σ − λi id) ni (w) =<br />

(∗∗) (σ − σs) ni (w) = σ ni<br />

n (w) ,<br />

und es ist σn(Wi) ⊂ Wi . Da P (σ) = σs mit σ vertauschbar ist, folgt<br />

σn ◦ σs = (σ − σs) ◦ σs = σ ◦ σs − σ 2 s = σs ◦ σ − σ 2 s = σs ◦ (σ − σs) = σs ◦ σn .<br />

Eindeutigkeit:<br />

Sei σn + σs = σ = σ ′ s + σ ′ n. Da σ ′ s mit σ ′ n kommutiert, kommutieren σ ′ s<br />

und σ ′ n mit σ und also mit σs = P (σ). Es folgt, dass auch σn und σ ′ n<br />

kommutieren. Also gilt σs − σ ′ s = σ ′ n − σn, wobei σs − σ ′ s diagonalisierbar<br />

und σ ′ n −σn nilpotent ist, wie aus 4.1 folgt, vgl. Aufgabe 34 . Die Eigenwerte<br />

eines nilpotenten Endomorphismus sind alle 0 (vgl. Aufgabe 32). Es folgt<br />

σs − σ ′ s = 0, da σs − σ ′ s diagonalisierbar ist. Also ist auch σ ′ n − σn = 0 .<br />

Korollar<br />

Die Voraussetzungen seien wie im Satz, und es sei σ = σs + σn die additive<br />

Jordanzerlung von σ . Dann gelten:<br />

(i) Es gibt Polynome P, Q ∈ K[X] ohne konstanten Term derart, dass<br />

P (σ) = σs und Q(σ) = σn gilt. Insbesondere kommutieren σs und σn<br />

mit jedem Endomorphismus von W , der mit σ kommutiert.<br />

(ii) Ist Z ⊂ W ein σ-stabiler Untervektorraum von W , so ist Z auch σsund<br />

σn-stabil, und σ|Z = σs|Z + σn|Z ist die additive Jordanzerlegung<br />

von Z .<br />

Beweis. (i) folgt direkt aus dem Satz nach Definition P (σ) = σs und<br />

Q(σ) = σn .<br />

Aus (i) folgt, dass Z von σs und σn stabilisiert wird. Das charakteristische<br />

Polynom von σ|Z teilt das charakteristische Polynom von σ, vgl. AGLA 14.2<br />

und (ii) folgt analog wie im Satz mit dem Polynom P .<br />

<strong>Lineare</strong> Algebraische <strong>Gruppen</strong>, Universität Göttingen 2007

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