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Lineare algebraische Gruppen - GWDG

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1.15 Folgerung 25<br />

Beweis. Wir zeigen zunächst Rad(I) ⊂ I(V(I)). Sei g ∈ Rad(I). Dann ist<br />

g m ∈ I für ein m ∈ N und also 0 = g m (x) = g(x) m für alle x ∈ V(I). Da<br />

g(x) im Körper K liegt, folgt g ∈ I(V(I)) .<br />

Wir zeigen nun umgekehrt: I(V(I)) ⊂ Rad(I) .<br />

Sei R = K[X1, . . . , Xn]. Nach dem Hilbertschen Basissatz (Algebra 6.14)<br />

ist I endlich erzeugt, d. h. es gibt ein ℓ ∈ N und Polynome f1, . . . , fℓ ∈ R<br />

mit I = (f1, . . . , fℓ) := { ℓ i=1 pifi | pi ∈ R}. Sei g ∈ I(V(I)) und g = 0 .<br />

Dann folgt<br />

(∗)<br />

g(x) = 0 ∀ x ∈ K n mit f1(x) = 0, . . . , fℓ(x) = 0<br />

nach Definition von I(V(I)) . Zu zeigen: ∃ m ∈ N mit gm ∈ I . Betrachte in<br />

R[X] die ℓ+1 Polynome f1, . . . , fℓ, 1−gX . Diese können keine gemeinsame<br />

Nullstelle in K n+1 haben, da jede gemeinsame Nullstelle von f1, . . . , fℓ<br />

nach (∗) auch Nullstelle von g ist und daher keine von 1 − gX sein kann.<br />

Nach Korollar 1.11 gilt also 1 = p1f1 + · · · + pℓfℓ + pℓ+1(1 − gX) mit<br />

p1, . . . , pℓ+1 ∈ R[X] . Setze 1<br />

g für die Unbestimmte X ein. Dann folgt<br />

1 = p1f1 + · · · + pℓfℓ<br />

mit p1, . . . , pℓ ∈ R[ 1<br />

g ] . Multipliziere diese Gleichung mit gm , wobei m so<br />

groß gewählt wird, dass alle Nenner in den Potenzen von g verschwinden.<br />

Es folgt g m = p ∗ 1f1 + · · · + p ∗ ℓ fℓ mit p ∗ i ∈ R und also gm ∈ I . ( ” Trick des<br />

Rabinowitsch“)<br />

1.15 Folgerung<br />

Seien K ein Körper und K ein <strong>algebraische</strong>r Abschluss von K . Eine Teilmenge<br />

V ⊂ K n heißt algebraisch, falls es ein Ideal I in K[X1, . . . , Xn] mit<br />

V = V(I) := {x ∈ K n | f(x) = 0 ∀ f ∈ I} gibt.<br />

Theorem<br />

Es gibt eine inklusionsumkehrende Bijektion<br />

{V ⊂ K n | V algebraisch } ∼<br />

−→ {I ⊂ K[X1, . . . , Xn] | I Radikalideal }<br />

V ↦−→ I(V )<br />

Objekte der Geometrie Objekte der Algebra<br />

Beweis. Sei I ein Ideal in K[X1, . . . , Xn] . Dann gilt V(I(V(I))) = V(I)<br />

(vgl. Aufgabe 7). Hieraus folgt die Injektivität. Die Surjektivität ergibt<br />

sich direkt aus Hilberts Nullstellensatz 1.14. Dass I(V ) ein Radikalideal<br />

ist, wurde in 1.13 gezeigt.<br />

<strong>Lineare</strong> Algebraische <strong>Gruppen</strong>, Universität Göttingen 2007

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