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Die Geschichte der Politischen Korrektheit - WikiMANNia

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Selbstverwirklichung. Maslow war ein Sozialpsychologe, <strong>der</strong> in seinen frühen Jahren<br />

Forschung über weibliche Dominanz und Sexualität betrieben hatte. Maslow war ein Freund<br />

Marcuses und ebenfalls an <strong>der</strong> Brandeis-Universität und hatte Erich Fromm 1936 getroffen.<br />

Er war stark beeindruckt von Fromms Ideologie <strong>der</strong> Frankfurter Schule. 1944 wurde <strong>der</strong> von<br />

ihm geschriebene Artikel „<strong>Die</strong> autoritäre Charakterstruktur“ veröffentlicht, <strong>der</strong> die<br />

Persönlichkeitstheorie innerhalb <strong>der</strong> Kritischen Theorie reflektierte. Ebenso war Maslow<br />

beeindruckt von <strong>der</strong> Arbeit von Wilhelm Reich, <strong>der</strong> ein weiterer Urheber <strong>der</strong><br />

Persönlichkeitstheorie <strong>der</strong> Frankfurter Schule war.<br />

<strong>Die</strong> Bedeutung <strong>der</strong> historischen Wurzeln <strong>der</strong> <strong>Politischen</strong> <strong>Korrektheit</strong> kann nicht vollständig<br />

erkannt werden, ohne daß man Betty Friedans Revolution <strong>der</strong> sexuellen Rollenverteilung als<br />

das begreift, was sie ist: eine Manifestation des sozialrevolutionären Prozesses, <strong>der</strong> von Karl<br />

Marx begonnen wurde. <strong>Die</strong> Bezugnahme Friedans auf Abraham Maslows Reflektionen <strong>der</strong><br />

Ideologie <strong>der</strong> Frankfurter Schule ist nur ein Indikator dafür. An<strong>der</strong>e sind die<br />

Übereinstimmung von Friedans Revolution <strong>der</strong> sexuellen Rollenverteilung mit Georg Lukacs‘<br />

Ansatz zur Vernichtung <strong>der</strong> alten Werte und <strong>der</strong> Erzeugung von neuen und mit Herbert<br />

Marcuses Umwertung <strong>der</strong> Werte. Aber die Idee <strong>der</strong> Umwandlung des Patriarchats in ein<br />

Matriarchat – was genau das ist, was die Umkehr geschlechtsspezifischer Rollen bewirken<br />

soll – kann direkt zu Friedrich Engels Buch „Der Ursprung <strong>der</strong> Familie, des Privateigentums<br />

und des Staats“ zurückverfolgt werden. <strong>Die</strong>ses Buch erschien erstmals 1884 und<br />

popularisierte die heute akzeptierte feministische Ansicht, daß tief verwurzelte<br />

Diskriminierung gegen das weibliche Geschlecht ein Mittel des Patriarchats sei. Der Glaube,<br />

daß das Matriarchat <strong>der</strong> Ausweg aus dem Patriarchat sei, entstammt Marx‘ Kommentaren in<br />

dem 1845 erschienenen Buch „<strong>Die</strong> Deutsche Ideologie“. In diesem Buch baut Marx die<br />

Annahme aus, daß Frauen und Kin<strong>der</strong> <strong>der</strong> wichtigste Besitz patriarchalischer Männer seien.<br />

<strong>Die</strong> Matriarchalische Theorie <strong>der</strong> Frankfurter Schule und ihr naher Verwandter, die<br />

Androgyne Theorie, sind beide aus diesen Quellen abgeleitet.<br />

Wenn die Verfechter <strong>der</strong> <strong>Politischen</strong> <strong>Korrektheit</strong> – o<strong>der</strong> des kulturellen Marxismus, wenn<br />

man den richtigen Namen verwenden will – die allgemeine Öffentlichkeit ansprechen, dann<br />

präsentieren sie ihre Ansätze sehr attraktiv. Sie sagen, daß alles nur eine Frage <strong>der</strong><br />

„Sensibilität“ gegenüber an<strong>der</strong>en sei. Sie nutzen Worte wie „Toleranz“ und „Vielfalt“ und<br />

fragen: „Warum können wir nicht alle miteinan<strong>der</strong> auskommen?“<br />

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