Die Geschichte der Politischen Korrektheit - WikiMANNia
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wird. Eben weil das hintergründige Ziel <strong>der</strong> <strong>Politischen</strong> <strong>Korrektheit</strong> die Restrukturierung und<br />
Neuausrichtung <strong>der</strong> amerikanischen Gesellschaft auf egalitärer Linie ist, ist <strong>der</strong> Imperativ für<br />
die Befürworter dieser Ausrichtung, in das Bewußtsein <strong>der</strong> Schüler einen durchgehenden<br />
Kulturrelativismus einzuträufeln.<br />
Der möglicherweise verstörendste Aspekt des Angriffs <strong>der</strong> <strong>Politischen</strong> <strong>Korrektheit</strong> auf den<br />
Lehrplan ist, daß er an vielen von Amerikas Eliteuniversitäten geschehen ist. Nehmen wir mit<br />
<strong>der</strong> Stanford Universität z.B. eine Institution, die seit langer Zeit eine Führungsrolle in <strong>der</strong><br />
amerikanischen Hochschulbildung einnimmt. Stanford schaffte seine Ausrichtung auf die<br />
westliche Zivilisation 1988 ab und ersetzte sie mit einem multikulturellen Programm, das als<br />
„Kulturen, Ideen und Werte“ 23 bekannt ist. Seit diesem neuen Programm können<br />
Erstsemester in Zentralamerika die Marxistische Revolutionäre Theorie genauso einfach<br />
studieren, wie Plato, Shakespeare o<strong>der</strong> Newton.<br />
Stanford hat ferner die Bewegung vom seriösen Studium <strong>der</strong> <strong>Geschichte</strong> weggeführt.<br />
Studenten in Stanford, genau wie Studenten an je<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en <strong>der</strong> Top50-Universitäten <strong>der</strong><br />
USA – mit Ausnahme von einer einzigen – müssen keinen einzigen Geschichtskurs belegen.<br />
Statt dessen wird ihnen eine Auswahl von Kursen unter <strong>der</strong> Überschrift „Amerikanische<br />
Kulturen“ angeboten. Ein Student, <strong>der</strong> in Stanford in <strong>der</strong> jüngsten Vergangenheit seinen<br />
Abschluß erworben hatte, führte aus, daß es unmöglich sei, die Anfor<strong>der</strong>ung des<br />
Studienganges „Amerikanische Kulturen“ zu bestehen, wenn man Protestantismus, die<br />
Irischen Amerikaner o<strong>der</strong> den Amerikanischen Westen als Kurs belegt hätte, während unter<br />
den Kursen, die die Anfor<strong>der</strong>ungen erfüllten z.B. „Film und Literatur: Darstellung <strong>der</strong><br />
mexikanisch-amerikanischen Grenze“ und „Zeitgemäßes ethnisches Drama“ seien.<br />
Studenten in Stanford müssen ebenfalls Kurse in den Themen „Kulturen <strong>der</strong> Welt“ und<br />
„Geschlechterstudien“ 24 belegen, zwei Kurse aus diesem Bereich sind z.B. „<strong>Die</strong><br />
Ausdruckskultur <strong>der</strong> Latinos“ 25 und „Frauenhaß und Feminismus in <strong>der</strong> Renaissance“.<br />
Und weil Institute wie z.B. Stanford dem Rest <strong>der</strong> amerikanischen Hochschullandschaft als<br />
Beispiel dienen, übernehmen an<strong>der</strong>e Universitäten diese zerstörerischen Angriffe auf den<br />
Lehrplan eifrig. <strong>Die</strong>ser das Bildungswesen von oben nach unten langsam durchziehende<br />
23 AdÜ.: im Englischen „Cultures, Ideas, and Values“<br />
24 AdÜ.: im Englischen „gen<strong>der</strong> studies“<br />
25 AdÜ.: im Englischen „Chicana Expressive Culture”<br />
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