Die Geschichte der Politischen Korrektheit - WikiMANNia
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Kapitel 6 – Weiterführende Lektüre <strong>der</strong> Frankfurter Schule<br />
Von William S. Lind<br />
<strong>Die</strong>s ist das sechste und letzte Kapitel im Buch <strong>der</strong> Free Congress Foundation über die<br />
Politische <strong>Korrektheit</strong> o<strong>der</strong> – um es mit seinem wirklichen Namen zu bezeichnen –<br />
kulturellen Marxismus. Es ist ein kurzer bibliographischer Essay, nicht als erschöpfen<strong>der</strong><br />
Quell für Studierende gedacht, son<strong>der</strong>n für interessierte Bürger, die mehr über die Ideologie<br />
erfahren wollen, die Amerika im Moment übernimmt. 88<br />
Wie Leser <strong>der</strong> vorigen Kapitel dieses Buches bereits wissen, ist es zum Verständnis <strong>der</strong><br />
<strong>Politischen</strong> <strong>Korrektheit</strong> und <strong>der</strong> aus ihr erwachsenden Gefahren notwendig, ihre Herkunft und<br />
<strong>Geschichte</strong> zu verstehen, speziell die <strong>Geschichte</strong> <strong>der</strong> 1923 in Deutschland an <strong>der</strong> Universität<br />
Frankfurt gegründeten Frankfurter Schule, o<strong>der</strong> des Instituts für Sozialforschung, wie <strong>der</strong><br />
formale Name lautet. <strong>Die</strong>ser Umstand allein ist wichtig, weil er zeigt, daß es sich bei <strong>der</strong><br />
<strong>Politischen</strong> <strong>Korrektheit</strong> eben nicht um ein Überbleibsel <strong>der</strong> studentischen Revolution in den<br />
1960ern handelt.<br />
Eine an<strong>der</strong>e Tatsache dieses längst vergangen Jahres 1923 ist ebenso bedeutsam: <strong>der</strong><br />
ursprünglich für die Frankfurter Schule angedachte Name war „Institut für Marxismus“. Der<br />
Vater und Finanzier des Instituts, Felix Weil, schrieb 1971, daß er „wollte, daß das Institut für<br />
seinen Betrag zum Marxismus als wissenschaftlicher Disziplin bekannt und vielleicht<br />
berühmt würde…“ 89 Weil und an<strong>der</strong>e begründeten eine Tradition, die die Politische<br />
<strong>Korrektheit</strong> auch heute noch fortführt, als sie entschieden, daß ihr Vorgehen effektiver sei,<br />
wenn sie ihren Marxismus verbergen würden, entsprechend entschieden sie sich für den<br />
neutral klingenden Namen „Institut für Sozialforschung“. Aber „Weils tiefer Wunsch war es<br />
in jedem Fall, eine Institution zu schaffen – mit dem Marx-Engels-Institut in Moskau<br />
vergleichbar – ausgestattet mit einem Stab Professoren, mit Studenten, Bibliotheken und<br />
Archiven, und es eines Tages einer „Deutschen Sowjetischen Republik“ zu präsentieren. 90<br />
1933 verließ dieses verschleierte Institut für Marxismus Deutschland und reetablierte sich<br />
88 AdÜ.: nicht nur Amerika, auch Deutschland und Europa<br />
89 Martin, Jay. The Dialectical Imagination: A History of the Frankfurt School and the Institute for Social<br />
Research, 1923 – 1950 (University of California Press, Berkeley, 1996) Seite 8; AdÜ.: übersetzt aus dem<br />
Englischen; deutsche Fassung des Buches: Dialektische Phantasie. <strong>Die</strong> <strong>Geschichte</strong> <strong>der</strong> Frankfurter Schule und<br />
des Instituts für Sozialforschung 1923-1950. S. Fischer Verlag, Frankfurt, 1976<br />
90 <strong>Die</strong> Frankfurter Schule: <strong>Geschichte</strong>. Theoretische Entwicklung. Politische Bedeutung, Deutscher Taschenbuch<br />
Verlag; Auflage: Neuaufl. (1. April 2001), Passage rückübersetzt aus <strong>der</strong> englischen, von Michael Robertson<br />
übersetzten Ausgabe, Seite 24<br />
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