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Die Geschichte der Politischen Korrektheit - WikiMANNia

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Dekonstruktivismus scheint abzunehmen. Derzeit werden wie<strong>der</strong> Werke von Shakespeare in<br />

Filmen wie<strong>der</strong>belebt; „Viel Lärm um Nichts“, „Hamlet“ o<strong>der</strong> „Romeo und Julia“ – allesamt in<br />

letzter Zeit verfilmt, waren lange Zeit von <strong>der</strong> amerikanischen Filmindustrie zugunsten<br />

geringerer Werke vernachlässigt worden. Jane Austens Novellen, einst von den Akademikern<br />

als unentdeckte Meisterwerke eines vor allem weiblichen Autors angepriesen, werden nun<br />

in unseren Universitäten als zu konservativ verspottet, weil sie Liebe und Heirat als Themen<br />

haben. <strong>Die</strong> Populärkultur hingegen hat, in einem Moment des guten Geschmacks, den Wert<br />

dieser Werke erkannt und sie als Filmproduktionen neu belebt.<br />

Das richtige Totengeläut für den Dekonstruktivismus wird jedoch erst erklingen, wenn die<br />

nächste Generation Literaturkritiker seine wahre Natur erkennt, daß eben <strong>der</strong> klassische<br />

Weg Lesen, Nachdenken, Analysieren antithetisch zu den philosophischen Zielen des<br />

Dekonstruktivismus ist. Der zuverlässige Erretter <strong>der</strong> Akademiker wird <strong>der</strong> normale Bürger<br />

mit seinen normalen Ansichten sein. <strong>Die</strong> normalen Ansichten sind nun einmal, daß Worte<br />

Dinge meinen, und weil die Dekonstruktivisten genau das Gegenteil postulieren, werden sie<br />

letztlich an den Rand <strong>der</strong> Gesellschaft gedrängt werden. Traurigerweise werden die Effekte<br />

des Dekonstruktivismus noch fortleben – er hat dem kulturellen Kritizismus den Anschein<br />

<strong>der</strong> Gültigkeit gegeben und einen Marktplatz für seine Ideen geschaffen.<br />

<strong>Die</strong> Dekonstruktionisten sind im Moment dabei, ihre Enklave an <strong>der</strong> Yale-Universität<br />

aufzugeben – im selben Maße, in dem ihre Denklehre von den Anhängern mo<strong>der</strong>nerer,<br />

einfacherer und schlankerer Ideologien in den Hintergrund gedrängt wird. <strong>Die</strong>s sind die<br />

Feministen, die Marxisten und die Anhänger <strong>der</strong> Queer-Theorie – von denen niemand seine<br />

tenurierten Stellungen in Frieden verläßt. Statt dessen haben diese Leute begonnen, neue<br />

Absolventen auszubilden, die einmal diese Plätze besetzen sollen. <strong>Die</strong> Bewerbungen für<br />

Studienplätze und Ausbildungsplätze für Lehrbefähigungen 52 sind <strong>der</strong>zeit auf historischem<br />

Höchststand, während das Establishment an den Universitäten, die „Radikalen“, die nächste<br />

Generation ermuntert, bei dem dauerhaften Bewahren ihrer Ideologie im amerikanischen<br />

Hochschulwesen behilflich zu sein.<br />

52 AdÜ.: In den USA muß man sich bei Universitäten bewerben und erhält dann Zu- o<strong>der</strong> Absagen.<br />

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