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Die Geschichte der Politischen Korrektheit - WikiMANNia

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sind. Amerikas größte Hoffnung auf gute Literatur liegt nicht in den Universitäten, son<strong>der</strong>n in<br />

den Amateur-Autoren, die nach ihrem 8-Stunden-Tag o<strong>der</strong> während die Kin<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Schule<br />

sind schreiben. <strong>Die</strong> „Intelligenz“ hat seine Literatur im Zuge des Ausbaus seiner politischen<br />

Ambitionen vergessen und verloren.<br />

Im Moment gibt es schon eine Gegenbewegung zum Dekonstruktivismus. Genauso, wie die<br />

im Moment gedeihende Generation Kritiker den „Neuen Kritizismus“ als überholt ansah,<br />

beginnen heute Studenten, den Dekonstruktivismus als veraltet anzusehen. Derrida lehrte<br />

zwar noch bis zu seinem kürzlichen Tod (er sprach z.B. bis 1995 noch in Washington D.C.),<br />

aber, genauso wie ihre Vorfahren beginnen die heutigen Studenten zu rebellieren und ihren<br />

Vorgängern zu sagen, daß diese alles falsch gemacht hätten. Ein primärer Aspekt dieser<br />

Gegenbewegung sind die Schwierigkeiten, dekonstruktivistische Ideen zu kommunizieren<br />

(bedenken Sie hierbei, daß das hier dargelegte lediglich ein grober Überblick ist, und nicht<br />

die aktuellen Methoden, ein literarisches Werk zu dekonstruieren). Als Ergebnis dieser<br />

Schwierigkeiten ist die heutige MTV-Generation über einen positiven Nebeneffekt ihrer 15-<br />

Sekunden-Aufmerksamkeits-Zeitspanne gestolpert: den jungen Studenten fehlt die Geduld,<br />

durch Derridas nahezu unverständliche Syntax zu waten und seine Terminologie zu<br />

entschlüsseln.<br />

Unglücklicherweise hat dies die Kulturkritiker nicht davon abgehalten, diese neue<br />

Generation mit feministischer Interpretation, marxistischer Philosophie und sogenannter<br />

„Queer-Theorie“ 51 zu indoktrinieren. <strong>Die</strong> Anfor<strong>der</strong>ung, die Werke Shakespeares, Miltons,<br />

Chaucers und an<strong>der</strong>er toter weißer Männer zu lesen, schwindet zusehends und wird mit den<br />

Möglichkeiten ersetzt, Untersuchungen über „<strong>Die</strong> Rollen <strong>der</strong> Frauen in <strong>der</strong> Renaissance“ (um<br />

über den Sexismus in <strong>der</strong> <strong>Geschichte</strong> zu jammern) o<strong>der</strong> „<strong>Die</strong> Bibel als Literatur“ (ein Kurs mit<br />

dem Ansatz, die Bibel als klug zusammengestellte Fiktion darzustellen, anstatt als Gottes<br />

Wahrheit) durchzuführen.<br />

Der Dekonstruktivismus hatte Erfolg damit, die traditionellen Bedeutungen von Schriften ins<br />

Wanken zu bringen. Was als nächstes kommt, bleibt abzuwarten, aber <strong>der</strong> Einfluß des<br />

51 AdÜ.: <strong>Die</strong> Queer-Theorie untersucht die Zusammenhänge zwischen biologischem Geschlecht (Sex), sozialen<br />

Geschlechterrollen (Gen<strong>der</strong>) und sexuellem Begehren (desire) kritisch und geht davon aus, daß<br />

Geschlechterrollen nicht naturgegeben seien, son<strong>der</strong>n gemacht würden. Im Wesentlichen beschäftigt sich die<br />

Queer-Theorie den Hintergründen, die auch Simone de Beauvoir mit ihrer Aussage, Frauen würden nicht<br />

geboren, son<strong>der</strong>n gemacht, anschnitt.<br />

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