08.10.2013 Aufrufe

Herstellung luftgetrockneter Rohschinken

Herstellung luftgetrockneter Rohschinken

Herstellung luftgetrockneter Rohschinken

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Wasserbinde- und Safthaltevermögen. Daher müssen alle Schritte, vom Transport über die<br />

Ruhepausen, die fachgerechte Schlachtung und das richtige Abkühlen nach der<br />

Schlachtung, eingehalten werden, damit das Optimum erreicht werden kann. Bei der<br />

Rohwurst- und Rohpökelwarenherstellung sind allerdings diese Ansprüche einer hohen<br />

Wasserbindekraft und gutes Wasserhaltvermögen nicht erwünscht, daher ist bei diesen<br />

Produktpaletten eine rasche Abkühlung nach der Schlachtung empfehlenswert.<br />

3.2.<br />

Abkühlung, pH-Wert-Verlauf nach der Schlachtung<br />

3.2.1.<br />

Auswirkung der Abkühlkurve auf den Fleischmuskel<br />

Für die Zartheit des Fleisches sind hauptsächlich die Actin- u. Myosinfilamente sowie das<br />

Bindegewebe des Muskelfleisches verantwortlich. Bei zu raschem Abkühlen in den ersten<br />

Stunden nach der Schlachtung verkürzt sich der Muskel des Fleisches mit dem<br />

Bindegewebe bis zu 50% (englisch: cold shortening). Dadurch wird das Fleisch sehr zäh und<br />

hat außerdem eine schlechte Wasserbinde- u. Wasseraufnahmefähigkeit. Das heißt für die<br />

Rohwurst- und Rohpökelwarenherstellung ist eine rasche Abkühlung erwünscht. Für die<br />

Brühwurst- und Kochpökelwarenherstellung sowie für hochwertiges Bratenfleisch soll in den<br />

ersten 12 Stunden bei Rindern die Abkühltemperatur von +10°C Raumtemperatur nicht<br />

unterschritten werden, erst dann beginnt die Abkühlung auf +3°C. Daher ist es wichtig, auf<br />

die richtige Abkühlkurve, je nach Verwendungszweck der Tiere, zu achten. Daher sollen<br />

nachstehende Abkühlkurven, je nach Art der Verwendung, beachtet werden.<br />

3.2.2.<br />

Optimale Abkühlkurve der Schweine für Rohwurst- und Rohpökelwaren<br />

Für Produkte, bei denen schlechtes Wasserhaltevermögen erwünscht ist<br />

Abkühlen der Schweine im Kern Temperatur<br />

24 Stunden auf +1°C bringen Kühlhaustemperatur +1°C<br />

Verarbeiten am 3. Tag<br />

Die Totenstarre tritt bei Schweinen nach 5-6 Stunden ein. Bei Schweinefleisch wird der EndpH-Wert<br />

in Abhängigkeit der Tierart, aber auch von den besonderen Umständen vor und<br />

während der Schlachtung sowie den Abkühltemperaturen schon nach 8 bis 10 Stunden<br />

erreicht.<br />

Bei PSE-Schweine ist der End-pH-Wert bereits nach 1 Stunde erreicht.<br />

Bei DFD-Schweine tritt der End-pH-Wert früher als bei normalen Schweinen ein.<br />

3.2.3.<br />

pH-Wert-Verlauf nach der Schlachtung bei normaler Abkühlung<br />

Schweine schlachtwarmes Fleisch pH-Wert 7,3<br />

gesamte Abkühlphase 8-10 Std. Eintritt Rigor mortis (Totenstarre) pH-Wert 5,9<br />

weiteres Absinken unter pH-Wert 5,4<br />

Messung nach ca. 24 Std. End-pH-Wert 5,8-6,0<br />

DFD-Schweine schlachtwarmes Fleisch pH-Wert 7,2<br />

hohe Wasserbindefähigkeit, dunkle Absinken innerhalb von 24 Std. nicht<br />

pH-Wert 6,2<br />

Farbe, geringe Haltbarkeit<br />

unter<br />

PSE-Schweine schlachtwarmes Fleisch pH-Wert 7,2<br />

niederes Wasserhaltevermögen, nach einer Stunde pH-Wert 5,8<br />

blasse Farbe, weiche Konsistenz nach 24 Stunden pH-Wert 5,5

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!