Herstellung luftgetrockneter Rohschinken
Herstellung luftgetrockneter Rohschinken
Herstellung luftgetrockneter Rohschinken
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den Rauchphasen soll der Umluftventilator auch bei mittlerer Geschwindigkeit aber immer im<br />
Dauerlauf laufen. Die Frischluftklappe bleibt geschlossen und die Abluftklappe zirka 5%<br />
geöffnet. Während der Wärmephase bei luftgetrockneten <strong>Rohschinken</strong> am Anfang der<br />
Fermentierung soll der Umluftventilator bei mittlerer Geschwindigkeit aber immer noch auf<br />
Dauerlauf laufen. Die Frischluft- und Abluftklappe bleiben geschlossen. Erst wenn das<br />
Produkt stabilisiert ist, wird der Umluftventilator auf Automatik umgestellt und der<br />
Umluftventilator auf langsamere Geschwindigkeit reduziert. Die Ab- und Frischluftklappen<br />
bleiben immer geschlossen. Zweimal am Tag soll 10 Minuten ein Frischluftwechsel<br />
vorgenommen werden.<br />
Die Ausnahme von dieser Regel sind Landjäger; hier soll am Anfang des<br />
Räucherprogramms immer mit schneller Umluft gefahren werden, da die Wasserabgabe und<br />
eigentliche Schwitzphase bereits in der Presse erfolgt, eine Trockenrandbildungsgefahr ist<br />
nicht mehr gegeben. Während der Klimaphasen in der Kammer nach der Schwitzphase soll<br />
der Umluftventilator immer auf langsame Geschwindigkeit und auf Automatik gestellt sein.<br />
Auf Automatik eingestellt heißt, dass der Umluftventilator immer stehen bleibt, wenn die<br />
eingegebenen Grenzwerte erreicht wurden. Es kann aber auch im Klimabereich<br />
zwischendurch mit Pausen (=Stehzeiten) gearbeitet werden, wenn es das Produkt verlangt.<br />
Diese können für eine optimale Klimareifung einen wichtigen Beitrag leisten.<br />
7.5.9.<br />
Die Luftzirkulation in Kaltrauch-, Klima- und Schwitzanlagen<br />
In früheren Jahren wurden Anlagen mit sehr hoher Luftgeschwindigkeit empfohlen und<br />
verkauft, weil allgemein die Meinung vorherrschte, dass dies unbedingt für ein gutes<br />
Trocken- und Räucherergebnis notwendig ist. Tatsache ist, dass man mit sehr niederen<br />
Luftgeschwindigkeiten bei falscher Einstellung einen sehr starken Trockenrand erreichen<br />
kann! Nur bei wenigen Räucherprodukten, wie z. B. Landjäger, braucht man am Anfang<br />
etwas höhere Luftgeschwindigkeit.<br />
Die Luftgeschwindigkeit wird in Meter pro Sekunde (m/sec) angegeben und wird mit dem<br />
Anemometer (von Anemos =Wind) oder durch das Thermodrahtanemometer gemessen. Im<br />
Allgemeinen genügen 0,02-0,4 m/sec. Nur in wenigen Ausnahmen wird eine<br />
Luftgeschwindigkeit von 0,40 - 0,60 m/sec benötigt. Teilweise wird mit bis zu 0,8 m/sec und<br />
mehr (nicht empfehlenswert) gearbeitet. Je höher die Luftgeschwindigkeit, umso rascher wird<br />
eine Trockenrandbildung eintreten.<br />
Je höhere Luftgeschwindigkeiten gefahren werden, umso größere Umluftmotoren werden<br />
benötigt, die Folge sind höhere Betriebskosten. Auf alle Fälle sind Kaltrauchanlagen mit<br />
freier Wahl der gewünschten Luftgeschwindigkeiten vorteilhafter. Besonders bei der<br />
<strong>Herstellung</strong> von langsam gereifter Schimmelsalami und luftgetrockneten <strong>Rohschinken</strong> wird<br />
mit sehr langsamen Luftgeschwindigkeiten gearbeitet.<br />
7.5.10.<br />
Worauf ist am Ende des Kaltrauchprozesses zu achten?<br />
Am Ende des Kaltrauchprozesses muss darauf geachtet werden, dass Farbe und<br />
Abtrocknung stabilisiert sind. Das Produkt darf nie zu früh aus der Kaltrauchanlage<br />
genommen werden. Ist dies der Fall, kann bereits im Klimalager ein Rückschlag, eine<br />
negative Entwicklung der Farbe auftreten.<br />
In weiterer Folge wirkt sich dies auch bei ungünstigen Bedingungen wie Kälte und Feuchte<br />
im Versand-, Transport- und Verkaufsbereich immer negativer aus, ein Graurand entsteht.<br />
Farbfehler können auch noch einige Wochen nach Fertigstellung der Ware auftreten.<br />
7.5.11.<br />
Schwitzprogramm für luftgetrocknete Rohenschinken mit Rauch<br />
Die Schwitzphase dauert sechs Tage mit Glimmrauch