Herstellung luftgetrockneter Rohschinken
Herstellung luftgetrockneter Rohschinken
Herstellung luftgetrockneter Rohschinken
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Der Steuerschrank der Anlagen muss so ausgestattet sein, dass Programme und<br />
Schrittfolgen frei nach eigenem Wunsch gewählt werden können. Vorgegebene starre<br />
Schrittfolgen vom Hersteller eingebaut sind für den guten Fachmann unerwünscht, da<br />
vorgegebene Programme nicht für jedes Produkt geeignet sind. Außer es sind sich selbst<br />
regulierende Anlagen. Es ist falsch, wenn man die Reifung eines Produktes aufgrund fix<br />
vorprogrammierter am Steuerschrank erstellter Programme bearbeiten muss. Vielmehr ist es<br />
richtig und wichtig, dass die Möglichkeit gegeben ist, die notwendigen Schritte so zu wählen<br />
und einzugeben, wie sie das Produkt benötigt und verlangt.<br />
Wichtig ist daher, dass man bei jedem einzelnen Schritt die Möglichkeit hat, alles so<br />
einzugeben, wie man es für den momentanen Prozessschritt braucht. Das heißt:<br />
Umluftgeschwindigkeit, Frischluftwechsel, Frisch- und Abluftklappeneinstellung, Heizleistung,<br />
Feuchtspreizung, ob Dauerlauf oder Grenzwert des Umluftventilators, unabhängige<br />
Pauseneingaben usw., alle Schritte müssen in jedem Abschnitt frei eingegeben werden<br />
können. Die erstellten Schrittfolgen müssen ohne Grenzen gewählt werden können und zwar<br />
so oft, wie man es für notwendig hält. Kaltrauchanlagen sollen mit 60-70% Ware belegt sein,<br />
damit die Anlage genügend Feuchte zur Verfügung hat, um einwandfrei arbeiten zu können.<br />
Kaltrauchanlagen sind auf diesem Prinzip aufgebaut und arbeiten nur dann einwandfrei:<br />
wenn diese Mindestmenge eingehalten wird. Sollte es der Fall sein, dass die Anlage einmal<br />
schwach befüllt ist, dann ist es besser, Stehzeiten einzubauen, damit sich die Ware erholen<br />
kann und nicht befeuchtet werden muss.<br />
Für die Rohpökelwarenherstellung ist während der Kaltrauchbehandlung eine künstliche<br />
Befeuchtung nicht erwünscht. Sie ist nur dann eine Hilfe, wenn durch einen Fehler an der<br />
Anlage - zum Beispiel der Umluftventilator oder die Kühlung schaltet nicht mehr aus - die<br />
Ware dadurch zu trocken würde und dadurch Schaden am Produkt entstehen könnte, dann<br />
ist eine künstliche Befeuchtung als reine Sicherheitsmaßnahme erwünscht. Die<br />
Temperaturen bei der Knochenschinkenherstellung liegen zwischen +12° bis +30°C je nach<br />
Prozessschritt. Die Temperaturspreizung plus/minus 1°C. Die Raumfeuchte ist je nach<br />
Prozessschritt unterschiedlich, die Feuchtspreizung im Arbeitsbereich 5-10% muss aber<br />
auch größer oder kleiner, je nach Produkt einstellbar sein. Bei der <strong>Herstellung</strong><br />
<strong>luftgetrockneter</strong> Produkte wird aber kurzzeitig eine Temperatur während der Schwitz- und<br />
Fermentationsphase von +28 - +30°C gefahren. Dies gilt nur für luftgetrocknete Produkte,<br />
dabei wird stufenweise vorgegangen: Man beginnt bei +18°C, lasst die Temperatur langsam<br />
ansteigen auf +28°C und fährt langsam wieder auf +14°C zurück, das ist die Temperatur der<br />
Nachreifekammer, mit der weiterklimatisiert wird. Nur in vereinzelten Fällen wird kurzfristig<br />
mit minimalem Rauch zusätzlich gearbeitet. Nähere Angaben unter <strong>Herstellung</strong>srezeptur von<br />
luftgetrockneten Knochenschinken.<br />
7.5.2.<br />
Der Glimmraucherzeuger für den Kaltrauch<br />
Großteils wird mit dem Glimmraucherzeuger bei der Rohpökelwaren- und Rohwurstherstellung<br />
gearbeitet. Verwendet wird nur gut getrocknetes Buchensägemehl ohne Rinde.<br />
Auch die Körnung des Sägemehls spielt dabei eine große Rolle. Nicht jede Körnung ist für<br />
jeden Raucherzeuger geeignet. Ideal ist, wenn mit dem Qualitätssägemehl Marke<br />
„RÄUCHER-GOLD“ - dieses gibt es in verschiedenen Körnungen - gearbeitet wird. Es ist<br />
sehr rauchaktiv, bürgt für einem milden Rauch ohne Bittergeschmack und trägt zu einer<br />
optimalen Farbbildung bei. Erwünscht ist eine schöne rot-braune Farbe am Produkt.<br />
Außerdem ist es sehr sparsam im Verbrauch. Gute Ergebnisse werden durch das<br />
Zusammenmischen zweier Körnungen erreicht, je nach Raucherzeuger unterschiedlich. Bei<br />
geräucherten Rohpökelwaren werden in der heutigen Zeit immer mehr Produkte mit wenig<br />
Rauch, aber einer schönen rotbraunen Farbe bevorzugt und erwünscht. Schwarzgeräucherte<br />
Produkte gehören der Vergangenheit an. Außerdem sind Produkte mit wenig Rauch<br />
wesentlich gesünder, was für den Endverbraucher wichtig ist. Der Sägemehlverbrauch kann<br />
bei der modernen Räucherung um 50-60% reduziert werden, wenn die Räucherprozesse<br />
kurz gehalten werden und anschließend nicht abgelüftet wird, sondern der Rauch über einen