Herstellung luftgetrockneter Rohschinken
Herstellung luftgetrockneter Rohschinken
Herstellung luftgetrockneter Rohschinken
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Fleisch der Schale von Sehnen befreit. Schwarte und Fett bleibt dem Schinken erhalten.<br />
Dann wird die Hüfte abgetrennt und anschließend ein Rundschnitt von der einen zur anderen<br />
Seite durchgeführt. Am Schinken darf nur das kernige Fett verbleiben. Der Mittelknochenkopf<br />
schaut aus dem fertigen Zuschnitt hervor und die Knochenhaut soll eingeschnitten werden,<br />
damit sich das Fleisch während des Trockenprozesses zurückziehen kann.<br />
8.2.4.<br />
Knochenschinkenzuschnitt anderer Art<br />
Es kann aber auch ein Teil der Hüfte auf Wunsch am Schinken verbleiben, dann wird<br />
allerdings der Knochen vorsichtig so weit abgelöst, dass der dicke Teil des Schlussknochens<br />
durch Absägen im Schinken verbleibt, damit kein Loch im Hüftteil entsteht. Dieser<br />
Restknochen wird erst viel später entfernt. Näheres unter: <strong>Herstellung</strong>srezept von<br />
luftgetrockneten Knochenschinken. Der weitere Zuschnitt ist derselbe wie bereits bei<br />
Prosciutto nach S. Daniele- oder Parma-Art beschrieben.<br />
8.2.5.<br />
Zuschnitt eines luftgetrockneten <strong>Rohschinken</strong>s ohne Knochen<br />
Der Zuschnitt für luftgetrocknete <strong>Rohschinken</strong> ohne Knochen ist derselbe wie bei der<br />
geräucherten Schinkenspeckherstellung. Das heißt, der Schinken wird vorsichtig komplett<br />
ausgelöst, auch der Nussknochen wird entfernt. Einstiche und Schnitte in das Fleisch<br />
müssen vermieden werden. Beim Auslösen der Mittelknochen soll darauf geachtet werden,<br />
dass das Häutchen am Fleisch verbleibt. Dort wo der Knochen in das Fleisch eingewachsen<br />
ist, soll die Knorpel des Knochen mit dem Messer eingeschnitten und dann abgebrochen<br />
werden, sodass die Knorpel in der Fleischmulde verbleiben und kein Loch entsteht. Das<br />
Weichfett wird abgetrennt, das Eisbein ausgelöst, auch der Zapfen verbleibt am Schinken.<br />
Dann wird ein Rundschnitt durchgeführt. Risse und Einschnitte müssen vermieden werden.<br />
8.2.6.<br />
Frischgewicht der luftgetrockneten <strong>Rohschinken</strong> mit und ohne Knochen<br />
Knochenschinken nach Parma-Art ohne Hüfte und Pfote sollen minimal 10 kg und maximal<br />
15 kg Gewicht aufweisen. Das ideale Frischgewicht für Prosciutto nach S. Daniele- oder<br />
Parma-Art liegt in der Regel zwischen 12–14 Kilo. Das vorgeschriebene Lebendgewicht der<br />
Schweine soll zwischen 145–160 Kilo betragen, das Alter der Tiere 12-13 Monate. Näheres<br />
unter Kapitel: Auswahl der Tiere und gute Fleisch- und Fettbeschaffenheit. Luftgetrocknete<br />
Knochenschinken mit einem Anteil von 2/3 der Hüfte ohne Pfote können ein Frischgewicht<br />
bis 13-15 Kilo erreichen. Luftgetrocknete <strong>Rohschinken</strong> ohne Knochen sollen im fertigen<br />
Frischfleisch-Zuschnitt mindestens 6 bis 8 Kilo aufweisen. Das vorgeschriebene<br />
Lebendgewicht der Schweine soll zwischen 110–120 Kilo betragen. Näheres unter Kapitel:<br />
Auswahl der Tiere und Fleisch- und Fettbeschaffenheit.<br />
8.3.<br />
Wichtige Tipps zur <strong>Rohschinken</strong>herstellung<br />
8.3.1.<br />
Das Einsalzen <strong>luftgetrockneter</strong> <strong>Rohschinken</strong> mit und ohne Knochen<br />
Das Einsalzen kann auf zwei Arten durchgeführt werden. Bei der industriellen <strong>Herstellung</strong><br />
wird zum Teil noch mit dem alten System einer Vollsalzung gearbeitet, das heißt, die<br />
Schinken werden voll in das Meersalz eingebettet. Dies wird hauptsächlich in den Fabriken<br />
gemacht, die hoch am Berg sind und nach alten Methoden trocknen. Bei der heutigen<br />
modernen <strong>Herstellung</strong> werden die Schinken einzeln auf schrägen Regalen oder in der