Magazin #22 - Der Club zu Bremen

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42 Bremen Haase & Knels Atelier für Gestaltung 1963 gründeten Fritz Haase und Sibylle Knels das Atelier Haase & Knels in der Bremer Böttcherstraße und begannen für die Böttcherstraße Drucksachen zu gestalten. Nach 50 Jahren sind sie immer noch für „Bremens heimliche Hauptstraße“ tätig. Dieses ist Anlass für eine Ausstellung in den Räumen der Kunstsammlungen Böttcherstraße. Titel: Alle Wege führen in die Böttcherstraße Alle Wege führen in die Böttcherstraße
Wie es anfing? „Da war die Wohnung der Eltern Haase in der Böttcherstraße. Da gab es die Studenten an der Staatlichen Kunstschule Bremen Fritz Haase und Sibylle Knels und Hans Tallasch aus der Böttcherstraße. Hans Tallasch leitete in den 60er Jahren den Glas- und Porzellanladen der Bremer Werkschau, ein Tempel guter Gestaltung – führend in Deutschland. Das Wort Design war im Sprachgebrauch noch nicht verankert. Bei einem Besuch von Hans Tallasch 1961 in der elterlichen Wohnung fiel der Satz: „Mensch Kinners, könnt ihr mir nicht mal ein Plakat für den großartigen Puppenspieler Albrecht Roser machen. Das Plakat entstand im Kartoffeldruck in einer Auflage von 5 Exemplaren. Bald folgte eine weitere Anfrage für die Kunstschau Böttcherstraße, für die Hans Tallasch auch zuständig war, ein Plakat zu entwerfen. Eine Künstlergruppe aus Finnland stellte aus. Man brauchte 20 Exemplare. Geld für Druckkosten war nicht da. Das war schon schwieriger. In Handarbeit mit Pappschablonen gelang es uns, diese Aufgabe zu meistern. Durch eine Ausstellung im Amerika-Haus, damals im Gebäude der Glocke an der Domsheide, erfuhren wir zum ersten Mal etwas über die in Amerika angewandte Technik des Siebdrucks im künstlerischen Bereich. Beim nächsten „Kinners könnt ihr nicht mal...“ überzeugten wir Hans Tallasch, der immer aufgeschlossen war, wenn es um gestalterisches Neuland ging, 250 DM zu investieren, um eine Siebdruckanlage zu bauen. Hans Tallasch wusste warum er uns diese Investition genehmigte. Er wollte Horst Janssen ausstellen, den er entdeckt hatte und brauchte mehr Plakate. Das Janssen-Plakat gelang in einer ziemlich archaischen Anmutung. Horst Janssen gefielen seine „Sargträger“. Er bedankte sich mit einem exzessiven Trinkgelage im damaligen Restaurant „Martini“ in der Böttcherstraße. 43 43
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