Magazin #22 - Der Club zu Bremen

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6 Der Club zu Bremen Bahnchef zum Anfassen Tag bedeuten 73000 Menschen pro Tag, die eine schlechte Erfahrung gemacht haben. Wenn man dann in Rechnung stellt, dass der Mensch geneigt ist, schlechte Erfahrungen intensiver in Erinnerung zu behalten als den Normalfall, so ist dies eine gar nicht so schlechte Erklärung für eine gewisse negative Grundstimmung in der Bevölkerung.“ Dass im Sommer ausgefallene Klimaanlagen und im Winter ausgefallene Heizungen für die Presse stets ein gefundenes Fressen sind, vergisst Rüdiger Grube nicht zu erwähnen. Nur, das sage ich ihm, dass muss jeder aushalten, der sich in der Öffentlichkeit bewegt. Hund beißt Briefträger ist eben keine Meldung, aber Briefträger beißt Hund, macht Schlagzeilen. Und wenn dann die Bahn, so wie in der Vergangenheit, sei es über das Personal vor Ort oder über die Konzernkommunikation, nicht unbedingt geschickt reagiert, gelegentlich sogar tölpelhaft, muss sich die Bahnführung nicht wundern. Rüdiger Grube weiß, neben Technik und Schienennetz ist das Verhalten der Bahnmitarbeiter im Kontakt mit dem Fahrgast immer noch die Achillessehne des Unternehmens. Den Schlüssel zu einem besseren Image haben die Mitarbeiter selbst in der Hand. „Gelingt es uns“, sagt er, „die Mitarbeiterzufriedenheit zu steigern, haben wir automatisch positive Effekte auf den Kunden.“ Eine Marathonaufgabe für den Marathonläufer Grube. Dieser Mann läuft jeden Tag. „Für weitere Hobbys habe ich keine Zeit mehr“, erzählt er. „Ich laufe möglichst jeden Tag mindestens 10 Kilometer, und dabei zweimal in der Woche einen Halbmarathon.“ Der einundsechzigjährige Grube hat so in den letzten 40 Jahren die Welt mehr als dreimal umrundet. Laufen ist wie Meditation, meint er. „Beim Laufen werden die Gedanken klar, wer läuft trifft bessere Entscheidungen“, behauptet er, um am Ende seines Vortrages noch einmal zu betonen, „meine Damen und Herren, an Bremen führt kein Weg vorbei.“
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