Magazin #22 - Der Club zu Bremen
Magazin #22 - Der Club zu Bremen
Magazin #22 - Der Club zu Bremen
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Frederiece Baack<br />
Schokolade gehört immer noch <strong>zu</strong> den beliebtesten Süßigkeiten<br />
auf der Welt. Elf Kilogramm pro Kopf vernascht der Deutsche<br />
durchschnittlich in einem Jahr. Das sind knapp dreizehn Prozent<br />
des weltweit angebauten Kakaos. Während der Schokoladenkonsum<br />
sich in den letzten zwanzig Jahren verdoppelt hat, kämpfen<br />
die Hersteller mit Ernterückgängen, Qualitätsproblemen sowie<br />
Gewalt und Willkür in vielen Erzeugerländern.<br />
Zudem zählt Kakao, das braune Gold, nach Erdöl und Kaffee <strong>zu</strong><br />
den meistgehandelten Rohstoffen auf dem Weltmarkt. Die Weltmarktpreise<br />
für Kakao werden vorwiegend an den Rohstoffbörsen<br />
von London und New York fixiert. Sie sind höchst volatil. Spekulanten<br />
rund um den Globus bewegen den Kakaopreis, losgelöst<br />
53<br />
53<br />
von der Situation der überwiegend kleinbäuerlichen Familienbetriebe,<br />
die immer noch für neunzig Prozent der weltweiten<br />
Kakao-Ernte verantwortlich sind. So hat beispielsweise im Jahr<br />
2010 ein einziger Spekulant sieben Prozent der Welternte aufgekauft,<br />
was <strong>zu</strong> einem, vom Marktgeschehen losgelösten, künstlichen<br />
Preisanstieg führte.<br />
Wie immer in solchen Fällen gingen die Gewinne an den Erzeugern<br />
in aller Welt vorbei. Kein Wunder, immerhin kontrollieren<br />
lediglich fünf Unternehmen allein achtzig Prozent des Welthandels.<br />
Fünfundsiebzig Prozent des jährlich gehandelten Kakaos<br />
kommen aus westafrikanischen Staaten, 2/3 davon aus der<br />
Elfenbeinküste und Ghana. Knapp dreißig Prozent des Weltka-