University of Excellence - fteval
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Ansiedlung der Promotion zur Erschließung neuer<br />
Forschungsfelder.“ (S. 2) Schließlich fordert etwa das neue ÖVP-<br />
Bildungsprogramm (Österreichische Volkspartei 2004, 6)<br />
attraktive Doktorats- und Post-Doc Programme.<br />
Es gibt also Positionen, die ein Qualitätsproblem in der<br />
österreichischen Doktoratsausbildung feststellen. Dies zu<br />
beheben wird auch von der überwiegenden Zahl der<br />
InterviewpartnerInnen sowie von den TeilnehmerInnen des<br />
Workshop am 28.9.2004 als eine zentrale Aufgabe in unserem<br />
Politikbereich gesehen. Die Argumentation geht stark und recht<br />
einhellig in die Richtung, dass die DoktorandInnenausbildung in<br />
Österreich fragmentiert, zu stark individualisiert (vgl. Kupfer /<br />
Moes 2003, v.a. 45 ff), zu wenig qualitätsgesichert und zu wenig<br />
programmorientiert ist. Bezeichnend ist auch, dass im Rahmen<br />
der Erhebungsarbeit stets dasselbe eine Beispiel für gelungene<br />
größer strukturierte PhD-Ausbildung genannt wird, nämlich das<br />
von mehreren Institutionen getragene Molekularbiologie-<br />
Programm in der Dr. Bohr-Gasse (Siehe auch Anhang Nr. 12).<br />
Bezeichnend ist auch, dass zum Erhebungszeitpunkt ganze drei<br />
FWF-Graduiertenkollegs eingerichtet sind. Im September 2004<br />
sind zwei weitere mit dem Versprechen des FWF<br />
hinzugekommen, in Zukunft mehr solcher Kollegs einzurichten.<br />
Aber das Faktum bleibt: Eine Hand voll Dissertantenprogramme<br />
für ganz Österreich in zehn Jahren – verglichen mit etwa 350<br />
DFG-Kollegs in Deutschland 11 (DFG 2003, 3), verglichen mit<br />
Dutzenden von universitätsinternen PhD-Programmen auf einer<br />
typischen US-Forschungsuniversität – ist zu wenig. Das hat etwas<br />
mit Förderungspolitik zu tun, wir fürchten jedoch, dass ein<br />
Problem – akzentuiert zumindest in der Vergangenheit – auch in<br />
der mangelnden Artikulations- und Selbstorganisationsfähigkeit<br />
der österreichischen Universitäten gelegen ist. Es gab und gibt<br />
nach wie vor zu wenig Anreize zu Kooperation, Ressourcenteilung<br />
und Öffnung. Jeder Pr<strong>of</strong>essor hat „seine“ Doktoranden, und die<br />
gehören ihm und sie haben genau den größeren oder kleineren<br />
Ausschnitt der Welt zu erlernen und zu erforschen, den er<br />
unterrichtet. Oft wurde dieser Ausschnitt unverändert vom<br />
Vorvorgänger des derzeitigen Lehrstuhlinhabers übernommen.<br />
Damit wir uns nicht falsch verstehen: Natürlich bedarf es der<br />
Bindung von StudentInnen an einzelne erfahrene ForscherInnen,<br />
und natürlich müssen im naturwissenschaftlichen Bereich die<br />
PhD-StudentInnen jeweils einer Arbeitsgruppe angehören. Als Ziel<br />
wird von unseren GesprächspartnerInnen jedoch formuliert, dass<br />
Doktoratsausbildung in<br />
Form von Programmen<br />
11 … an denen jährlich etwa 1.000 Personen ihren Abschluss machen, im Gegensatz zu einer<br />
Hand voll in Österreich.<br />
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