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University of Excellence - fteval

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Aufstockung von Forschungsmitteln dienen.“ Auch dieses<br />

Argument ist nicht a priori von der Hand zu weisen. Im Lichte<br />

der Bekenntnisse zum „Barcelona-Ziel“, also zu einer 3%-<br />

Forschungsquote, wäre eine Argumentation seitens der<br />

Politik, Investitionen in die Wissenschaft mit dem Hinweis zu<br />

verweigern, dass jetzt ohnehin eine „Eliteuniversität“ existiert,<br />

jedoch mehr als unglaubwürdig.<br />

• „Eine <strong>University</strong> <strong>of</strong> <strong>Excellence</strong> zieht die besten Leute aus dem<br />

Universitätssystem ab“. Diese Befürchtung ist insbesondere<br />

dann berechtigt, wenn eine UoE deutlich bessere<br />

Forschungsbedingungen aufweist als bestehende universitäre<br />

Einrichtungen, und letztere in der Konkurrenz um die „besten<br />

Köpfe“ von vorneherein benachteiligt sind. Dazu ist jedoch<br />

folgendes anzumerken: Die UoE soll ihren Staff weltweit<br />

rekrutieren. Im IMP, einer immer wieder als positives Beispiel<br />

zitierten Wiener Forschungseinrichtung, stellen Österreicher-<br />

Innen eine deutliche Minderheit dar, und dies würde wohl auch<br />

im Fall der UoE nicht anders sein. Natürlich werden sich auch<br />

in Wien tätige oder heimkehrende ÖsterreicherInnen erfolgreich<br />

bewerben. Man sollte aber nicht vergessen, dass es sich<br />

in den nächsten 10 Jahren um nicht mehr als etwa 30<br />

Pr<strong>of</strong>essuren handeln würde. Es ist zudem daran zu erinnern,<br />

dass in den letzten Jahren einige erstklassige ForscherInnen<br />

nicht in Wien gehalten werden konnten, teils weil es sie in ein<br />

„Starumfeld“ zog, aber auch, weil keine Möglichkeit bestand,<br />

ihnen in Wien ein gleichwertiges Angebot zu machen. 33 Dieses<br />

Manko soll eine UoE mit behoben werden können.<br />

• „Den bestehenden Universitäten wird die Chance genommen,<br />

eigene ‚Centers <strong>of</strong> <strong>Excellence</strong>’ zu entwickeln“. Hier lässt sich<br />

die Gegenfrage stellen, warum diese Chance dadurch<br />

gemindert werden sollte. Jede Universität muss geradezu im<br />

Europäischen Forschungs- und Hochschulraum ihre eigenen<br />

Stärken entwickeln und Centers <strong>of</strong> <strong>Excellence</strong> aufbauen. Das<br />

UG 2002 ermöglicht dies stärker, und stellt vielleicht das<br />

bisherige kontraproduktive Verhalten der Universitäten ab 34 .<br />

Voraussetzung ist freilich, dass es kein Nullsummenspiel bei<br />

den Budgets gibt.<br />

33<br />

Ein Beispiel unter vielen ist der Fall des Physikers Ferenc Krausz, der nach München gegangen<br />

ist – trotz Wittgensteinpreis, trotz SFB.<br />

34<br />

Es ist eine bekannte Tatsache, dass die österreichischen Universitäten etwa SFB’s und andere<br />

Schwerpunktförderungen des FWF in der Regel nicht als Chance zu noch stärkerer Allokation auf<br />

diese Schwerpunkte begreifen konnten, sondern anstatt einer deutlichen Eigenleistung häufig<br />

Desinteresse zeigten oder gar Ressourcen aus diesem Bereich abzogen, weil er sowieso von<br />

außen Geld erhielt. Siehe dazu auch Rigby / Edler, 2004<br />

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