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University of Excellence - fteval

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laut zu stellende und politisch zu beantwortende Frage. Viele<br />

unserer GesprächspartnerInnen und besonders die<br />

TeilnehmerInnen des Workshop vom 28.9.2004 betonen: Ein<br />

kleines Land wie Österreich braucht dringend größere und<br />

sichtbare Einrichtungen, die für Exzellenz in einem klar<br />

beschreibbaren Feld oder einer klar beschreibbaren Funktion<br />

stehen.<br />

D - Ein weiteres Ziel betrifft die Erhöhung der Fähigkeit des<br />

österreichischen Wissenschaftssystems, sich neue Felder zu<br />

erschließen und stärker interdisziplinäres Arbeiten zu<br />

forcieren. Beide Elemente, Erneuerung und Interdisziplinarität<br />

sind nicht das gleiche, aber für unseren Punkt hinreichend<br />

verwandt. Neues Wissen und neue Felder entstehen an<br />

Schnittstellen zwischen etablierten Disziplinen, „Converging<br />

Technologies“ und die damit verbundenen Folgen lassen sich als<br />

Schlüsselthema der nächsten Jahre identifizieren. Lernen,<br />

Erschließen und neue Kombinationen haben hier besonders viel<br />

auch mit „Ent-Lernen“ zu tun, mit der Fähigkeit, vor allem auf<br />

institutioneller Ebene Themen auch wieder aufzugeben und<br />

organisatorische Einheiten zurückzuführen, wenn sie nicht mehr<br />

einer Prioritätensetzung entsprechen. Prioritätensetzung heißt<br />

dabei: Überproportional Investieren in wichtige und<br />

wissenschaftlich heiße Felder. Wenn auch nicht zu bestreiten ist,<br />

dass vieles vorzuhalten ist, Wissen bewahrt werden muss und<br />

viele Fächer verborgene Quellen für neue Entwicklungen<br />

beinhalten, so kann doch behauptet werden, dass gerade die<br />

deutschsprachigen Universitäten sich mit dem Abbau des einmal<br />

Errichteten schwerer tun als etwa die US-amerikanischen<br />

Forschungsuniversitäten. Dieser Befund wird von den<br />

internationalen ExpertInnen im Workshop am 28.9.2004<br />

nachdrücklich bestätigt, und er findet sich sogar als pointierte<br />

(Selbst-)Kritik an einer so erfolgreichen Universität wie der ETH<br />

Zürich im direkten Vergleich zum MIT (Herbst / Hugentobler /<br />

Snover 2002, etwa 33 ff). Die österreichische FTE-Politik reagierte<br />

bisher weniger mit institutionellen Änderungen, sondern baute<br />

Dutzende Förderprogramme mit starken Kooperationsanreizen<br />

und / oder Bypassfunktionen in dieses System ein (vgl. Leo et al.<br />

2002).<br />

Auf die Gründe und Rezepte werden wir in dieser Arbeit mehrfach<br />

eingehen, die Diagnose ist übereinstimmend: Es bedarf im<br />

österreichischen System stärkerer Anreize als bisher, um neuen<br />

Feldern und interdisziplinärem Arbeiten Raum zu verschaffen.<br />

Österreich braucht größere<br />

und sichtbare Forschungseinrichtungen<br />

Erschließen neuer<br />

Forschungsfelder, „hot<br />

fields“<br />

Interdisziplinarität<br />

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