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Europa liest - Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit

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hat seltsamerweise nicht dazu geführt, dass<br />

maltesische Verlagshäuser ihre publikationen<br />

vermehrt im ausland anbieten. Bisher<br />

war nicht ein einziges von ihnen in ein solches<br />

projekt involviert. Der Geschäftsführer<br />

eines der wichtigsten Verlagshäuser Maltas<br />

äußerte öffentlich, das Übersetzungsprogramm<br />

der eu sei <strong>für</strong> Übersetzer finanziell<br />

sehr viel lukrativer als <strong>für</strong> die schriftsteller<br />

und deren Verleger.<br />

Zugegebenermaßen ist die Übersetzung<br />

eine entscheidende hürde, da die maltesische<br />

sprache nur von 400 000 Menschen<br />

gesprochen und geschrieben wird und nicht<br />

als bedeutende europäische sprache gilt, obwohl<br />

sie eine der amtssprachen der europäischen<br />

union ist. Die 2007 gegründete<br />

internationale Vereinigung <strong>für</strong> Maltesische<br />

linguistik unter dem präsidenten thomas<br />

stolz an der universität Bremen war ein<br />

sehr vielversprechender schritt, obwohl diese<br />

Vereinigung wiederum nichts mit literatur<br />

zu tun hat.<br />

Malta verfügt nach wie vor über keine<br />

der gängigen literaturorganisationen, die<br />

sich <strong>für</strong> die Übersetzung und die Verbreitung<br />

maltesischer literatur einsetzen würde.<br />

es gibt weder ein literaturinformationszentrum<br />

noch ein literaturhaus. Die academy<br />

of Maltese hat trotz ihrer in der Gründungssatzung<br />

im Jahr 1920 formulierten aufgabe<br />

– die maltesische sprache und literatur zu<br />

fördern – Desinteresse bekundet, die Übersetzung<br />

literarischer Werke aus der maltesischen<br />

sprache zu unterstützen.<br />

Zugegebenermaßen ist die Übersetzung<br />

eine entscheidende hürde,<br />

da die maltesische sprache nur<br />

von 400 000 Menschen gesprochen<br />

und geschrieben wird.<br />

For tschritt <strong>Europa</strong> ?<br />

Der von der regierung ins leben gerufene<br />

National Book council arbeitet in teilzeit<br />

und verfügt trotz einer absichtserklärung,<br />

ein Übersetzungsprogramm ins leben<br />

zu rufen, nicht über die nötigen Mittel, die<br />

geplanten projekte zu realisieren. literatur<br />

hat offensichtlich nicht denselben stellenwert<br />

wie die anderen Bereiche der Kulturlandschaft<br />

der insel. Während der Malta<br />

council of culture and the arts regelmäßig<br />

schriftsteller finanziell dabei unterstützt<br />

hat, ihre literarischen Verpflichtungen in<br />

europa wahrzunehmen, hat er im Gegensatz<br />

zu ähnlichen Kultureinrichtungen anderer<br />

länder kein programm zur Übersetzungsförderung<br />

aufgelegt.<br />

2009 wurde bei der planung des jährlich<br />

stattfindenden internationalen Kunst- und<br />

Kulturfestivals die literatur komplett ausgeblendet.<br />

Malta hat bisher keine offizielle<br />

Kulturpolitik, obwohl die Ministerin <strong>für</strong><br />

Bildung, erziehung und Kultur, Dolores<br />

cristina, im sommer 2009 <strong>für</strong> die „kommenden<br />

Wochen“ die Veröffentlichung eines<br />

strategiepapiers über die Kulturpolitik zu<br />

Beratungszwecken ankündigte.<br />

Frühere regierungen haben wiederholt<br />

absichtserklärungen abgegeben, Übersetzungsförderungsprogramme<br />

einzurichten,<br />

von denen jedoch nicht eines in die tat umgesetzt<br />

wurde. eine weitere gemeinsame erklärung<br />

der Ministerin <strong>für</strong> Bildung, erziehung<br />

und Kunst sowie des Finanzministers<br />

tonio Fenech vom 8. august 2009 kündigte<br />

die einrichtung eines von der regierung<br />

unterstützten maltesischen Kulturfonds in<br />

höhe von 330 000 euro zur Bezuschussung<br />

verschiedener projekte an, aber weder die<br />

literatur noch Übersetzungen wurden in

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